Zeit ist kurz vor Jahresende ein allgegenwärtiges Thema. Gemeinhin zu schnell drehen sich die Zeiger im Kreis, noch viel schneller dreht sie sich an den Tagen bis Weihnachten. Der Dezember wirkt eine Woche kürzer ob der unzähligen Feiertage. Zwischen den Jahren lässt sich ohnehin wenig erledigen, zuvor takten Shopping, Christkindlmarktbesuche, Plätzchenbacken, Weihnachtsfeiern und Baumbesorgen den Tag. Obendrein ist der Dezember jener Monat, in dem Resturlaube und Überstunden abgebaut werden wollen.
Einerseits freut das den Arbeitnehmer, weil er dann mehr Zeit für Shopping, Christkindlmarktbesuche, Plätzchenbacken, Weihnachtsfeiern und Baumbesorgen hat; andererseits ist der Abbau nicht so einfach zu arrangieren, weil natürlich auch das Kollegium Resturlaub und Überstunden angesammelt hat. Fehlt der eine, kann das wiederum zu zusätzlicher Arbeitszeit des anderen führen. Ein Teufelskreis.
Augsburger Panther spielen fünfmal in elf Tagen
Außerdem kann nicht jede und jeder einfach so freie Tage nehmen. Dies eint den Polizisten und die Krankenschwester mit dem Eishockeyspieler, der rund um die Weihnachtszeit zur Höchstform auflaufen muss. Allgemein können sich die Stockschwinger mit 52 Ligaspielen und zwei Partien pro Wochenende nicht über mangelnde Beschäftigung beschweren, gegen Ende des Jahres wird das Arbeitspensum auf die Spitze getrieben. Ein Beispiel: Die Augsburger Panther spielen rund um den Jahreswechsel fünfmal in elf Tagen. Die Sportler sammeln nicht nur Kilometer auf ihren Kreuz-und-Quer-Fahrten durch die Republik, sondern auch Stunden.
Gerade für die Spieler der Nürnberg Icetigers verheißt das nichts Gutes. Denn sie spielen nicht nur oft, vor allem spielen sie auch lang. Die Mannschaft in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hat Gefallen daran gefunden, ihr Arbeitsende hinauszuzögern. Zehn der jüngsten zwölf Spiele mit Nürnberger Beteiligung gingen in die Verlängerung. Dieses Preis-Leistungs-Verhältnis freut den Fan, wirft aber Fragen auf. Werden in Nürnberg Langzeitarbeitskonten eingeführt? Fehlen in Nürnberg künftig Spieler, weil sie Überstunden abbauen? Stehen statt der Profis bald Zeitarbeiter und Minijobber auf dem Eis? Und verweigern Spieler einen Wechsel nach Nürnberg, weil sie dort mehr für ihren Lohn leisten müssen?
Vielleicht löst sich das Problem aber auch von selbst. Nürnberg verpasst die Play-offs und beendet frühzeitig die Saison. Resturlaub und Überstunden wären schnell abgebaut.
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