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Kreuzifix! Verletzungen schocken den FC Bayern

FC Bayern

Zwei Stars kaputt: Verletzungen schocken den FC Bayern

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    Für Alphonso Davies ist die Saison beendet. Der FC Bayern geht deshalb mit gedämpfter Stimmung in die Endphase der Saison.
    Für Alphonso Davies ist die Saison beendet. Der FC Bayern geht deshalb mit gedämpfter Stimmung in die Endphase der Saison. Foto: Leonie Horky, Witters

    Die Säuernis, die den Worten Max Eberls innewohnt, ist verständlich. „Bei Länderspielpausen besteht leider immer die Gefahr, dass Spieler verletzt zurückkommen – diesmal hat es uns besonders hart getroffen“, klagt der Sportvorstand des FC Bayern in einer Pressemitteilung. Die vergangene Abstellungsperiode ist aus Münchner Sicht wirklich schlecht gelaufen. Am Mittwoch gab der Klub bekannt, dass gleich zwei Leistungsträger in näherer und auch fernerer Zukunft ausfallen. Alphonso Davies hat sich bei seinem Einsatz für Kanada gegen die USA das Kreuzband im rechten Knie gerissen. Er wurde bereits operiert. Die laufende Saison ist für den Linksverteidiger beendet, mit seiner Rückkehr auf das Feld wird frühestens in einem Jahr gerechnet.

    Dayot Upamecano dagegen soll immerhin im Laufe dieser Spielzeit sein Comeback feiern.  Bei dem Innenverteidiger wurden „freie Gelenkkörper im linken Knie festgestellt, wodurch er dem FC Bayern mehrere Wochen nicht zur Verfügung stehen wird“, berichteten die Münchner. Der Verein dürfte von beiden Diagnosen reichlich überrascht sein. Davies wurde am Sonntag zwar bereits nach zwölf Minuten aufgrund von Knieschmerzen ausgewechselt, doch sein Co-Trainer Mauro Biell hatte nach dem Spiel gesagt: „Er hat etwas gespürt und wollte es zu diesem Zeitpunkt einfach nicht riskieren.“

    Es habe sich um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt. Tiefergehende Untersuchungen in München kamen nun zu einem anderen Ergebnis. Upamecano wiederum hat am Sonntag noch 120 Minuten für die französische Nationalmannschaft bestritten und am Ende den entscheidenden Elfmeter zum Weiterkommen in der Nations League verwandelt. Auch hier offenbarten erst die Münchner Ärzte die Verletzung.

    FC Bayern und die personelle Notlage

    Dass größere Gefahr für den sportlichen Leib beim Ausüben vaterländischer Pflichten besteht, ist nicht erwiesen. Manuel Neuer beispielsweise zog sich seinen Muskelfaserriss beim Jubeln für seinen Verein zu – später brach die Verletzung im Training erneut auf. Aleksandar Pavlovic hat sich das Pfeiffersche Drüsenfieber wahrscheinlich nicht eingehandelt, als er mit der Nationalmannschaft auf Reisen war. Alles zusammen aber sorgt dafür, dass sich die Stimmungslage der Münchner binnen weniger Wochen ziemlich genau auf Normalnull eingependelt haben dürfte.

    Im Februar wankten die Münchner sichtbar, retteten sich mit einem Last-Minute-Treffer von Davies gegen Celtic Glasgow ins Achtelfinale der Champions League und hatten Glück, dass es in der Bundesliga die Leverkusener unterließen, im direkten Duell den finalen Schlag zu setzen. Es folgte eine kurze bayerische Hochphase, die glauben ließ, die Münchner seien einer der Top-Favoriten auf den Titel in der Königsklasse. Der Glaube wich dem Wissen, dass dem nicht so ist. In der Liga ließen die Bayern ihren Kontrahenten dank zweier verdusselter Spiele auf sechs Punkte herankommen und in der Champions League ist das Team aufgrund der zahlreichen personellen Absenzen schon im Duell mit Inter Mailand um die Favoritenrolle gebracht.

    Trainer Vincent Kompany muss sein Team notgedrungen neu ausbalancieren. Personell ist das keine große Herausforderung. Pavlovic wird seit Wochen und Monaten ausgezeichnet von Leon Goretzka vertreten. Eric Dier hat seine Tauglichkeit als Innenverteidiger mehrfach bewiesen und in Hiroki Ito, Raphael Guerreiro und Josip Stanisic gibt es mehrere Alternativen zu Davies. Jonas Urbig wird weiterhin Manuel Neuer im Tor ersetzen. Das Problem daran: Auf keiner einzigen Position findet ein qualitatives Upgrade statt. Zudem wird sich mutmaßlich die Ausrichtung des Spiels ändern.

    Dem FC Bayern fehlt es in der Verteidigung an Geschwindigkeit

    Die Geschwindigkeit von Davies machte das Risiko erträglich, sehr offensiv zu verteidigen. Im Zweifelsfall holt der Kanadier enteilende Gegner schon wieder ein. Upamecano findet mit seinen Pässen zwischen den Linien Schlupflöcher, nach denen Dier nicht einmal Ausschau hält. Wo Pavlovic den Ball flüssig nach vorne weiterlaufen lässt, kommt Goretzka seiner Relaisfunktion eher auf defensive Art nach. Kreuzbandriss und freie Gelenkkörper engen das Spiel des FC Bayern ein. Plötzlich scheint nicht einmal mehr die Meisterschaft sicher. Der Spielplan hat unter anderem noch Partien gegen Dortmund und in Leipzig zu bieten. Zuletzt blieb man schon gegen Bochum und Union Berlin sieglos.

    „Unser Kader ist stark und wird diese Ausfälle auffangen. Wir werden jetzt noch enger zusammenrücken. Die Qualität ist da, um weiter unsere großen Ziele zu verfolgen“, gibt sich Eberl kämpferisch. Etwas anderes bleibt kaum übrig, um diese launische Stimmungsamplitude wieder zum Steigen zu bewegen. 

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