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Kommentar: Treffen zwei Pubertiere aufeinander

Kommentar

Treffen zwei Pubertiere aufeinander

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    Bayern-Vorstand Oliver Kahn lieferte sich ein Rededuell mit Lothar Matthäus.
    Bayern-Vorstand Oliver Kahn lieferte sich ein Rededuell mit Lothar Matthäus. Foto: Tom Weller, dpa

    Es hat einen Grund, weshalb Sportredakteurinnen und -redakteure selten über Klassikkonzerte oder Neuinszenierungen vollkommen zu Unrecht vergessener Theaterstücke anglo-slowenischer Dramaturgen berichten. Schuster, Leisten. Oliver Kahn und Lothar Matthäus haben sich am Samstag intensiv über Stil unterhalten.

    Beziehungsweise warfen sich gegenseitig vor, ebenjenen vermissen zu lassen. Was ja insofern schon lustig ist, da Matthäus selbst nie ein moralisches Problem damit hatte, Interna aus der Kabine an seine Freunde vom Boulevard weiterzutragen. Kahn wiederum behandelte einst seine Mannschaftskameraden in etwa so, wie man sich die Beziehung zwischen Wärter und Insasse vorstellt. Nur ohne Freigang. Von den möglicherweise nicht höchsten Stilformen entsprechenden privaten Verfehlungen soll nicht die Rede sein. Das wäre stillos.

    Wer hat wann wen angerufen?

    Unterhaltsam war es natürlich schon, wie sich die beiden Silberrücken vor dem Bayern-Spiel am Samstag duellierten. So unterhaltsam eine Vorabendserie für Pubertiere eben sein kann. Der Olli hat fei schon mit einem Neuen rumgemacht, noch bevor er überhaupt mit dem Julian Schluss gemacht hat. Stimmt ja gar nicht. Ich wollte mit Julian telefonieren, aber der ist nicht rangegangen. So ging das noch etwas weiter und überraschenderweise ließen sich Millionen Fußballfans tatsächlich von der Frage fesseln, welcher Erwachsene vor einer Woche einen anderen Erwachsenen anrufen wollte und warum das nicht geklappt hat.

    Die Medien befriedigten sich in aller Öffentlichkeit selbst an diesen nichtigen Fragen. Interessant auch, dass sich schließlich noch die Beraterfirma von Nagelsmann eingeschaltet hat und ihre Sicht der Dinge verbreitete. Wobei es nun nicht ehrabschneidend ist, jener Agentur zu bestätigen, dass sie in Verhandlungen mit sämtlichen Abwassern gewaschen ist. Man versteht sich allerorten darauf, dass Profi-Fußball in erster Linie Teil der Unterhaltungsindustrie ist. Vor allem die mag mit dem notwendigen Ernst behandelt werden.

    Ab und an aber lohnt sich mal ein Schritt zurück. Für Fans, Medien, Sportmanager. Neuer Blick auf die Thematik. Es geht darum, wer wen wann angerufen hat. Lustig. Weitermachen.

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