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Kommentar: Sebastian Vettels Liebe zu Ferrari war schnell erkaltet

Kommentar

Sebastian Vettels Liebe zu Ferrari war schnell erkaltet

Marco Scheinhof
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    Sebastian Vettel bei seiner letzten Ferrari-Pressekonferenz vor einem Rennen.
    Sebastian Vettel bei seiner letzten Ferrari-Pressekonferenz vor einem Rennen. Foto: Mark Sutton, dpa

    Es werden traurige Momente werden. Abschiede tun oft weh. Sechs Jahre ist Sebastian Vettel für Ferrari gefahren, am Sonntag ist Schluss. Der letzte Ausritt mit seiner roten Göttin in Abu Dhabi. Vettel wird dabei einen besonderen Helm tragen, auch der Kopfschutz seines Teamkollegen Charles Le-clerc ist anders gestaltet als normal. „Danke Seb“ wird dort zu lesen sein. Das klingt nach einem harmonischen Abschied. Harmonisch aber war es selten. Und erfolgreich nicht wirklich. So wird auf der einen Seite das Ende schmerzen, weil sich Vettel von lieb gewonnen Kollegen bei Ferrari verabschieden muss. Auf der anderen Seite dürfte Vettel aber froh sein, dass die Leidenszeit vorbei ist und er 2021 bei Aston Martin eine neue Aufgabe gefunden hat.

    So richtig hat es zwischen Vettel und Ferrari nie gepasst

    Denn so wirklich hat es zwischen ihm und Ferrari nie gepasst. Klar, es gab Höhepunkte wie den ersten Sieg 2015 in Malaysia oder den Erfolg 2017 in Monaco. Letztlich aber hat es nie zum ganz großen Triumph gereicht. Weltmeister mit Ferrari – das war Vettels großes Ziel. Genauso wie es sein Vorbild Michael Schumacher geschafft hatte. „Wir sind gescheitert“, gibt Vettel offen zu. Und nicht nur das. Im letzten Jahr der Zusammenarbeit ist die Liebe zwischen dem Heppenheimer und der Scuderia merklich erkaltet.

    Irgendwie reicht es jetzt auch nach einer Saison, die Vettel mit seiner schlechtesten WM-Platzierung abschließen wird. 14 Siege hat er in den sechs Jahren gerade mal geschafft, dabei war er doch als viermaliger Weltmeister mit Red Bull zur Scuderia gewechselt. Dem Druck aber, mit dem Traditionsteam den ganz großen Schritt zu schaffen, haben weder er noch Ferrari standhalten können. So wird die letzte Ausfahrt auch einer Befreiung gleichkommen. Für Vettel, aber auch für die Scuderia.

    Kai Ebel verlässt die Formel-1-Boxengasse

    Trauer wird am Sonntag auch in Köln herrschen. RTL überträgt sein letztes Rennen der Formel 1. Der TV-Sender zieht sich ausgerechnet zurück, wenn der Name Schumacher wieder in der Königsklasse auftaucht. Kai Ebel wird nicht mehr den Aufstieg von Mick Schumacher begleiten, wie er es einst bei seinem Vater Michael intensiv getan hatte. Es wird also viele Abschiede am Sonntag in Abu Dhabi geben. Und Weltmeister Lewis Hamilton hat es nach seiner Corona-Infektion auch geschafft, bei Vettels Ferrari-Abschied dabei sein zu können. Es dürfte ein stimmungsvoller Nachmittag am Persischen Golf werden.

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