Sehenden Auges war das Internationale Paralympische Komitee in einen Proteststurm gelaufen, als es am Mittwoch entschied, russische und belarussische Sportler an den Paralympics teilnehmen zu lassen. Am Tag danach folgte die Rolle rückwärts. Und es hatte schon etwas unfreiwillig komisches, als DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher die Kehrtwende als ein „starkes Zeichen für Demokratie innerhalb der paralympischen Bewegung“ bezeichnete. Das ist die positivst mögliche Bewertung für die Korrektur einer absolut falschen Entscheidung.
Internationale Paralympische Komitee berief sich auf seine Statuten
Umso mehr darf man sich über selbige wundern. Während die Sportwelt im Protest gegen Russland und Belarus zusammen rückt, berief sich das IPC auf seine Statuten. An diesen könne man auch angesichts eines blutigen Angriffskrieges nicht rütteln. Diese Argumentation erschütterte die paralympische Bewegung und zwang die IPC-Spitze zum Umdenken. Spät, aber immerhin.
Es ist ohnehin schon schwer vorstellbar, angesichts der Geschehnisse in der Ukraine, ein unbeschwertes Sportfest zu feiern. Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt kommen ab diesem Freitag in China zusammen. In einem Land also, das von einem autokratischen Regime beherrscht wird. Das Menschenrechte mit Füßen tritt und mit großem Interesse in die
Begleitet vom dumpfen Grollen eines Krieges in der Ukraine
Nur selten fand ein Sportgroßereignis in einem schwierigeren Umfeld statt. Zu Gast in den Armen einer Diktatur, begleitet vom dumpfen Grollen des Krieges inmitten einer Pandemie. Trotzdem aber senden die paralympischen Sportlerinnen und Sportler genau die richtige Botschaft in diese Welt. Im fairen sportlichen Wettstreit beweisen sie, zu welch außergewöhnlichen Leistungen Menschen über alle Grenzen hinweg in der Lage sind. Es ist eine Botschaft der Hoffnung. Ein Klassiker sozusagen. Aber selten war es nötiger daran zu erinnern, als in diesen Tagen.