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Kommentar: Olympische Spiele in Deutschland: Erst Reformen, dann Spiele

Kommentar

Olympische Spiele in Deutschland: Erst Reformen, dann Spiele

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    Die European Championships 2022 könnten Deutschland wieder zu einem Austragungsort der Olympischen Spiele machen.
    Die European Championships 2022 könnten Deutschland wieder zu einem Austragungsort der Olympischen Spiele machen. Foto: Soeren Stache, dpa

    Wie zauberhaft ist das denn: Beachvolleyball am Münchner Königsplatz vor herrlicher Kulisse mitten in der Stadt. Oder Leichtathletik im Olympiastadion von 1972 mit seiner noch immer spannenden Architektur. Schnell schießt einem in den Kopf, dass Olympische Spiele in Deutschland doch wieder eine Option sein könnten, ja sein müssten. Das Land würde, wie schon bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, der ganzen Welt erneut sein freundliches Gesicht zeigen. In der Disziplin Organisation sind wir eh Goldmedaillenkandidat.

    Alles richtig, aber die Sache hat mehrere Haken. Olympia steht lange nicht mehr für heitere Spiele der Welt-Jugend. Die einst hehre Idee ist längst dem Kommerz geopfert worden. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit seinem Betonkopf Thomas Bach an der Spitze verkauft ein Spektakel, das an seinem Gigantismus zu ersticken droht. Der Ausrichter muss Milliarden Euro an Investition in Stadien und Infrastruktur stecken. Den Gewinn schöpft das IOC ab.

    Olympische Spiele: Das IOC bekommt Milliarden, für den Sport bleibt nichts

    Unter solchen Maßgaben ist Olympia in Deutschland den Menschen nicht zu verkaufen. Warum einem verkrusteten Verband wie dem IOC Milliarden in den Rachen werfen, wenn in der Schule der Volleyball-Neigungskurs entfällt, weil kein Geld für die Lehrerin oder den Lehrer da ist?

    Zuerst muss sich das IOC von Grund auf reformieren. Dann muss der Idee der Spiele neues Leben eingehaucht werden. Olympia der Marke Peking 2022 oder auch Fußball-Weltmeisterschaften wie demnächst in Katar will in westlichen Demokratien kein Mensch. Völlig zu Recht.

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