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Kommentar: Nach Tiger Woods: Das nächste Golf-Idol demontiert sich selbst

Kommentar

Nach Tiger Woods: Das nächste Golf-Idol demontiert sich selbst

Andrea Bogenreuther
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    Vor einem Jahr bei seinem Sieg bei der PGA Championship war Phil Mickelson noch der Liebling der Golffans. Mittlerweile ist sein Ruf arg ramponiert.
    Vor einem Jahr bei seinem Sieg bei der PGA Championship war Phil Mickelson noch der Liebling der Golffans. Mittlerweile ist sein Ruf arg ramponiert. Foto: David J. Phillip, AP/dpa

    Wer sich nur halbwegs für die illustre Welt des Golfsports interessiert, dem ist neben Tiger Woods auch Phil Mickelson ein Begriff. Für alle anderen eine kurze Auffrischung: der von seinen Fans teils frenetisch verehrte US-Amerikaner ist hinter Tiger Woods einer der Rekordverdiener auf der PGA-Tour, hat sechs Major-Titel geholt und gewann im vergangenen Jahr als erster 50-Jähriger die PGA-Championship, was in etwa gleichzusetzen ist mit einem Wimbledon-Finale. Weil er sich dazu so knuffig und sympathisch gibt und immer wieder Wettkampfpausen einlegte, um sich um seine krebskranke Frau zu kümmern, gilt der Linkshänder mit Spitznamen "Lefty" seit Jahren als unantastbarer Publikumsliebling.

    Golfstar Phil Mickelson verzockt sein Vermögen

    Bis jetzt offensichtlich wurde, dass Mickelson wohl doch nicht der Saubermann vom Dienst ist. Er soll spielsüchtig sein und nah dran, sein millionenschweres Vermögen ebenso komplett zu verzocken wie seinen Kredit bei Mitspielern und Golf-Fans. Vielleicht kann er es sich leisten, innerhalb von vier Jahren die von den Medien kolportierten 40 Millionen Dollar zu verspielen, schließlich hat er im gleichen Zeitraum gut 90 Millionen Dollar verdient.

    Trotzdem wurde nicht ganz ohne Schadenfreude festgestellt, dass der Ryder-Cup-Rekordspieler seinen Gürtel enger schnallen muss. Untrügliche Anzeichen: er hat sich von seinem Privatjet getrennt und beschäftigt sich zwecks steuerlicher Belastung mit einem Umzug aus seiner Heimat Kalifornien nach Florida.

    Womit Phil Mickelson seinen guten Ruf aber nun endgültig gegen die Wand fährt, ist seine Entscheidung, sich als Werbeträger vor den Karren einer mit saudi-arabischem Geld finanzierten Profi-Tour spannen zu lassen. Das hat sogar den aufgrund seiner Sex- und Medikamentensucht nicht arg viel besser beleumundeten Tiger Woods auf den Plan gerufen. Der verteidigt die traditionsreiche PGA-Tour, der Mickelson "manipulative Taktiken" und Geldgier vorwirft. Dass er selbst jahrzehntelang daran gut verdient hat, verschweigt er geflissentlich.

    Phil Mickelson tritt nicht als Titelverteidiger bei der PGA Championship an

    Auch sonst hat der Golfstar nun das Lieber-Nichts-Sagen und das Lieber-Nicht-Spielen für sich entdeckt. Auf eine Titelverteidigung bei der am Donnerstag beginnenden PGA Championship verzichtet er. Sein beschädigtes Image wird er so nicht wieder aufmöbeln.

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