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Kommentar: Hinter dem Leipziger Blendwerk ist es düster

Kommentar

Hinter dem Leipziger Blendwerk ist es düster

Tilmann Mehl
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    Die Leipziger gewannen ihren ersten Titel. Dabei darf es gerne bleiben.
    Die Leipziger gewannen ihren ersten Titel. Dabei darf es gerne bleiben. Foto: Jan Woitas, dpa

    Bei allem Lob für die gute strukturelle Arbeit sollte natürlich nie vergessen werden, dass es sich bei RB Leipzig um ein reines Marketingprodukt handelt. Red Bull ist nicht Sponsor des "Vereins". Red Bull nutzt den "Verein" ausschließlich als Vehikel, um sein Produkt zu verkaufen. Das Vereinswappen beinhaltet nicht etwa die Flagge Sachsens oder Leipzigs, sondern das Logo des Brauseherstellers. Als würde das Logo des FC Bayern in Magenta leuchten und der Telekom-Schriftzug darauf prangen.

    Kylian Mbappé: 300 Millionen Euro Handgeld für Vertragsverlängerung

    Dass es die Leipziger schafften, die Regularien der Deutschen Fußball Liga mit nicht einmal zwei Dutzend stimmberechtigten Mitgliedern zu erfüllen, ist lächerlich. In ihrem Sinne haben die Leipziger aber selbstverständlich vieles richtig gemacht. Am Samstag gewannen sie ihren ersten Titel und auch wenn der Großteil der deutschen Fans lieber einen anderen Sieger gesehen hätte, bleibt die große Empörung aus. Der Gewöhnungseffekt schreitet immer weiter voran. So wie man sich auch an einen Pickel unter der Achsel gewöhnt.

    Im internationalen Vergleich ist Paris-St. Germain den Leipzigern am ähnlichsten. Auch dort muss das Geld nicht zwingend selbst erwirtschaftet werden. Kylian Mbappé soll für seine Vertragsverlängerung ein Handgeld von 300 Millionen Euro erhalten. Abgesegnet von Klubpräsident Nasser Al-Khelaifi, der sich vor einem Jahr noch feiern ließ, weil er gegen die Gründung der europäischen Super League vorging. Reine Geldmacherei. Widerspricht der Idee eines offenen Wettbewerbs. Wohlfeile Worte, wie sie auch gerne Autokraten finden, die kein Problem damit haben, einzig auf ihren eigenen Vorteil zu achten. Paris und Leipzig haben etliche Ideen des professionellen Fußballs ausgehöhlt. Ihre Existenz ist alleine eine Verhöhnung bestehender Regularien.

    Anzahl internationaler Titel von PSG: 0. Gewonnene Pokale von Leipzig: 1. Das sind die wichtigsten Zahlen hinter dem Blendwerk der beiden Brüder im Geiste. Wäre schön, wenn sich daran nichts ändert.

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