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Kommentar: Fußball-EM im TV: Die Frauen haben mit der Quote kein Problem

Kommentar

Fußball-EM im TV: Die Frauen haben mit der Quote kein Problem

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    Jubel auf dem Platz und in der Heimat: Die deutschen Frauen begeistern auch das Fernsehpublikum.
    Jubel auf dem Platz und in der Heimat: Die deutschen Frauen begeistern auch das Fernsehpublikum. Foto: PierreLahalle

    Seit Jahren, ach was, seit Jahrzehnten ringen die Frauen um die Quote. Darum, ob es richtig ist, die Hälfte der Posten mit Frauen zu besetzen. In Parteien, in der Führung von Wirtschaftsunternehmen, in Parlamenten, in Verbänden. Die einen argumentieren: Die Quote ist schädlich. Es bringt wenig, wenn man nur in einem Gremium sitzt, weil man eine Frau ist. Die Qualität und nicht das Geschlecht ist entscheidend. Die anderen erwidern: Wenn wir nirgends vertreten sind, können wir unsere Qualitäten nicht zeigen.

    In diesen heißen Julitagen zeigt eine Quote, wie gut zumindest die Fußballfrauen ankommen. Die Liveübertragung des 2:1-Sieges der DFB-Elf bei der Fußball-EM gegen Frankreich sorgte für eine Rekord-Einschaltquote. 12,187 Millionen Menschen sahen am Mittwochabend im ZDF den Einzug ins EM-Finale und sorgten für einen Marktanteil von 47,2 Prozent. Das heißt, fast die Hälfte aller Fernsehzuschauerinnen und Zuschauer am Abend schaute Fußball. Die erfolgreichste Sendung des Tages erzielte die bisher höchste Reichweite eines EM-Spiels der Frauen im deutschen Fernsehen.

    Frauen beklagten sich über mangelnde Wertschätzung

    Noch wenige Tage vor dem WM-Auftakt hatten sich Alexandra Popp und ihre Kolleginnen über mangelnde Wertschätzung im eigenen Land beklagt. Die Spiele kommen nur am Nachmittag und überhaupt sei die Bezahlung viel schlechter als bei den Männern. Die Wahrheit ist aber auch: Erfolg ist das beste Zugpferd für jeden Sport. Boris Becker und Steffi Graf lösten mit ihren Triumphen auf dem Platz einen Tennis-Boom aus.

    Letztendlich zählen nur Erfolge

    Die Eishackler sorgten mit ihren starken Olympia-Auftritten 2018 in Südkorea dafür, dass Frauen und Männer in Deutschland morgens um drei den Wecker stellten, um Eishockey zu kucken. Die Silbermedaille der Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm löste eine Eishockey-Euphorie aus.

    Auf diesen Effekt hoffen auch die Fußball-Frauen. Egal wie das Finale endet, die TV-Quote am Sonntag für die Frauen wird grandios. Wenn danach auch noch vielleicht die Queen die EM-Trophäe überreicht, wäre die Frauen-Quote an diesem Abend mehr als erfüllt.

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