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Kommentar: Fifa-Präsident Infantino treibt den Irrsinn auf die Spitze

Kommentar

Fifa-Präsident Infantino treibt den Irrsinn auf die Spitze

Johannes Graf
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    Fifa-Präsident Gianni Infantino setzt alles durch. Sogar eine WM auf drei Kontinenten.
    Fifa-Präsident Gianni Infantino setzt alles durch. Sogar eine WM auf drei Kontinenten. Foto: Ding Ting, dpa

    Von der WM 2018 existiert ein Foto. Links Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman, rechts Russlands Präsident Wladimir Putin. Und in der Mitte Fifa-Präsident Gianni Infantino. Drei mächtige Männer, die den Fußball für ihre Zwecke missbrauchen. Die die Bühne eines Großereignisses nutzen, um über interne Missstände hinwegzutäuschen und weltweites Ansehen zu erlangen. Gemeinhin "Sportswashing" genannt. Ob Olympische Spiele oder eine Fußball-Weltmeisterschaft – der Sport dient als Mittel zum Zweck.

    Blatter oder Platini ließen sich als "skrupellos" oder "unmoralisch" einordnen, Alleinherrscher Infantino jedoch ordnet Macht und Geldgier jegliches Handeln und Denken unter. Und weit und breit scheint niemand in Sicht, der dem Fußball-Autokraten Einhalt gebieten würde. Warum auch? Schließlich hat er ein System des Gebens und Nehmens installiert, in dem Politik, Wirtschaft und Verbände umgarnt und begünstigt werden. Keiner möchte ihn aufhalten. Auswuchs dessen ist 2030 eine WM auf drei Kontinenten mit 48 Mannschaften. Eröffnungsspiel in Uruguay, zwei weitere Partien in Argentinien und Paraguay, anschließend Spiele in Marokko, Spanien und Portugal. Alle sechs Gastgeber sind automatisch für die Endrunde qualifiziert.

    WM 2030: Spieler fliegen mit riesigem Tross um die Erde

    Einmal mehr zeigt sich, in welchem Kosmos Infantino schwebt. Die Vergabe nach Russland und Katar, die Kritik wegen Homo-Diskriminierung, Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen – stört den Fifa-Boss alles nicht. Ebenso wenig Klimakrise und einhergehende Erderwärmung, die drängendsten Probleme der Menschheit im nächsten Jahrzehnt. Der Irrsinn, der mit immer mehr Teilnehmern begonnen hat, wird weiter auf die Spitze getrieben. 

    Ausgelaugte Spieler werden innerhalb weniger Tage mit einem riesigen Tross um den Erdball fliegen. Werden in einem Stadion spielen, das für etliche Millionen gebaut oder erneuert wurde – obwohl das viele Geld in nachhaltige Projekte vor Ort investiert werden müsste. Die Fifa kassiert über die Vermarktung der Werbe- und TV-Rechte Unsummen, allein im WM-Jahr 2022 beliefen sich die Einnahmen auf knapp 5,5 Milliarden Euro. Von Interesse sind Geld und Märkte, nicht Tradition. So verwundert es kaum, wer 2034 den Zuschlag erhalten soll: Saudi-Arabien. 

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