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Kommentar: FC Bayern wird Franck Ribéry an die Königlichen verlieren

Kommentar

FC Bayern wird Franck Ribéry an die Königlichen verlieren

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    Franck Ribéry steht vor einem Wechsel zu den Königlichen.
    Franck Ribéry steht vor einem Wechsel zu den Königlichen. Foto: dpa/AZ-Montage

    Von Tilmann Mehl München - Franck Ribéry wird den FC Bayern wahrscheinlich in der laufenden Transferperiode verlassen. Vermutlich in Richtung Madrid.

    Doch gerade dorthin macht ein Wechsel aus sportlicher Sicht herzlich wenig Sinn. "Ich suche die sportliche Herausforderung", wird Ribéry hoffentlich nicht sagen, wenn er den FC Bayern verlässt. Mit Real Madrid wird es dem Franzosen zumindest in der kommenden Saison nicht gelingen, die Champions League zu gewinnen. Die Offensive der Madrilenen wird gewohnt herausragend bestückt sein. Raúl, van Nistelrooy, Huntelaar, dazu die Neuzugänge Cristiano Ronaldo und Kaká. womöglich noch David Villa - jaja, Spektakel helau. Aber, Achtung, Geld fürs Phrasenschwein: Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften.

    Die Defensive von Real gewinnt höchstens einen Preis bei Pleiten, Pech und Pannen. Mit 52 Gegentoren in der Liga hatte man vergangene Saison nur fünf weniger als der Tabellenletzte Recreativo Huelva. Nach dem auch noch Fabio Cannavaro Real verlassen hat, wird Ribéry selbst die Wackelabwehr der Bayern vorkommen wie das Fort Knox des Weltfußballs. Real kann mit viel Glück spanischer Meister werden, international wird die Mannschaft nichts reißen.

    Ribérys Berater treibt den Wechsel voran

    Für einen Wechsel Ribérys spricht zum einen seine Vita und zum anderen sein Berater Alain Migliaccio. Ribéry hat in den vergangenen sieben Jahren sechsmal den Verein gewechselt. Länger als zwei Jahre war er bei keinem Klub (seit 2007 spielt er für den FCB). Außerdem gilt der französische Nationalspieler als leicht beeinflussbar. Seine Frau Wahiba soll seit geraumer Zeit einen Wechsel ihres Mannes in den südeuropäischen Raum präferieren.

    Die entscheidende Rolle dürfte aber der Berater Alain Migliaccio spielen. Der treibt einen Wechsel seines wertvollsten Mandanten seit Monaten voran, bietet Ribéry offenbar anderen Vereinen an und streut scheinbar Gerüchte. Dem FC Bayern dürfte Migliaccio schon länger ein Dorn im Auge sein. Derzeit hat der lizensierte Berater elf Spieler unter Vertrag. Davon zählen die französischen Routiniers Tony Vairelles und Jean-Christophe Devaux zu den Auslaufmodellen, für die sich wohl kein neuer Verein mehr findet. Bleiben also neun Spieler, mit denen sich Geld verdienen lässt. Von diesen neun Spielern haben sieben Akteure seit Juli 2008 ihren Verein gegen Zahlung einer Ablöse verlassen. Darunter Transfers, wie der von Yoann Gourcuff vom AC Milan nach Bordeaux (15 Mio Euro) oder der von Samir Nasri von Marseille zu Arsenal London (16 Mio Euro). Insgesamt wurden so 56 Millionen Euro umgesetzt. Da dürfte für den Berater ein hübsches Sümmchen übrigbleiben, selbst wenn man für den Berater den vergleichsweise niedrigen Provisionswert von drei Prozent ansetzt.

    Für Ribéry würden in diesem Jahr mindestens 60 Millionen Euro fällig werden. Profitieren würde davon auch Migliaccio. Im kommenden Jahr würde der Preis für Ribéry fallen (Vertrag läuft 2011 aus), der Berater kassiert dementsprechend weniger.

    Nachdem vor wenigen Tagen Reals Präsident Florentino Perez das Werben um Ribéry offiziell eingestellt hatte, konnte man beim FC Bayern München nur kurz durchatmen. Am Sonntag legte der neue Real-Berater Zinedine Zidane nach. Er würde sich über einen Wechsel Ribérys von München nach Madrid freuen und geht auch davon aus. Zidane wird ebenfalls von Migliaccio beraten. Im Jahr 2001 wechselte er für 73,5 Millionen von Juventus Turin zu Real Madrid.

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