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Kommentar: Eine Impfpflicht für Fußballer: Überhöht den Fußball jetzt nicht!

Kommentar

Eine Impfpflicht für Fußballer: Überhöht den Fußball jetzt nicht!

Johannes Graf
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    Die Nationalspieler beim Aufwärmen zum Abschlusstraining mit Special Coach Nicklas Dietrich.
    Die Nationalspieler beim Aufwärmen zum Abschlusstraining mit Special Coach Nicklas Dietrich. Foto: Swen Pförtner, dpa

    Auf der Suche nach Optimierung kam Bundestrainer Hansi Flick auf die pfiffige Idee, das Bewusstsein seiner Spieler zu schärfen. Unter dem eingängigen Titel "Nationalspieler 365" will er Mitgliedern seines Kaders vermitteln, dass sich ihre Tätigkeit nicht auf die Zeit begrenzt, in der sie ein DFB-Trikot tragen, sondern dass sie rund um die Uhr, also jeden Tag des Jahres, den Status eines deutschen Auswahlspielers haben. Zu den Anforderungen zählt nicht nur Sportliches wie die tagtägliche Bereitschaft, die beste Leistung abzurufen. Verankert ist ebenso das Verhalten neben dem Platz. Thomas Müller erklärte etwa, ein Nationalspieler solle nicht über die Stränge schlagen, schließlich habe man eine Vorbildfunktion.

    Grundsätzlich hat er damit recht. Mitglieder eines Nationalteams sind Vertreter eines Landes. Menschen identifizieren sich mit ihnen, orientieren sich an ihnen und eifern ihnen mitunter sogar nach. Weltmeister und Olympiasieger erhalten silberne Lorbeerblätter oder sogar Bundesverdienstkreuze vom Bundespräsidenten. Sport, speziell der Fußball, besitzt ungemeine Strahlkraft. Eines sollte man aber lassen: den

    Oke Göttlich hat sich für die Einführung einer 2G-Regelung auch für Fußball-Profis ausgesprochen.
    Oke Göttlich hat sich für die Einführung einer 2G-Regelung auch für Fußball-Profis ausgesprochen. Foto: Markus Scholz, dpa

    Laut der DFL sind 95 Prozent der Profi-Kicker bereits geimpft

    Wenn Oke Göttlich, Präsidiumsmitglied der Deutschen Fußballliga (DFL) und Präsident des FC St. Pauli, fordert, alle Profis müssten geimpft sein, und dies mit der Vorbildfunktion begründet, macht er den Fußball wichtiger, als er gesellschaftspolitisch ist. Zudem sind laut

    Ungeachtet dessen, können Nationalspieler und deren Bundesligakollegen einen Beitrag leisten, den Impffortschritt zu beschleunigen. Ebenso wie es Hubert Aiwanger kann, der sich nach langem Zögern das Vakzin spritzen ließ. Das schafft Vertrauen und hilft, Zögernde zu überzeugen. Impfen mag nicht die eine Lösung gegen Corona sein, aber sie ist Teil davon.

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