In Zeiten, in denen auch viele europäische Top-Klubs die Folgen der Corona-Krise zu spüren bekommen, sendet der FC Bayern ein starkes Signal seiner wirtschaftlichen Kraft: Inmitten der Krise verlängert der deutsche Rekordmeister nacheinander die Verträge von mehreren Leistungsträgern und Trainer Hansi Flick. Zuletzt war Kapitän und Nationaltorhüter Manuel Neuer an der Reihe: Nach langem Hin und Her dehnte der Schlussmann seine Zusammenarbeit vorzeitig bis ins Jahr 2023 aus.
Kein anderer Top-Klub hat in diesen Tagen vergleichbare Fakten geschaffen. Vor allem der Neuer-Deal hat große Signalwirkung. Dass große Transfers unwahrscheinlicher sind als vor Corona, dürften auch andere Spieler wie Thiago und Alaba erkannt haben und bald ihre Unterschrift folgen lassen. Die aktuelle Situation spielt den Klubs, die ihre besten Spieler halten wollen, in die Karten.
Alexander Nübel ist der große Verlierer des Neuer-Deals
Der großen Verlierer des Neuer-Deals ist hingegen Alexander Nübel. Der hat einen Fünf-Jahres-Vertrag beim FC Bayern unterschrieben – und wird wohl mindestens die ersten drei Jahre auf der Bank verbringen. Bestenfalls. Das Problem Nübels, der aktuell schon bei Schalke Reservist ist: Auch die bisherige Nummer zwei der Bayern, Sven Ulreich, scheint nicht auf einen Wechsel zu drängen, so dass dem Talent sogar die Tribüne droht. Einen Wechsel des 23-Jährigen auf Leihbasis im Sommer hat der FC Bayern bereits ausgeschlossen. Das bedeutet: Frühestens im Sommer 2021 könnte sich der als großes Talent gehandelte Schlussmann zu einem anderen Verein verleihen lassen, um Spielpraxis zu sammeln.
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