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Kommentar: Das Aus für Hansi Flick ist folgerichtig, kommt aber zu spät

Kommentar

Das Aus für Hansi Flick ist folgerichtig, kommt aber zu spät

Florian Eisele
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    Hansi Flick ist nicht mehr Trainer der deutschen Nationalmannschaft.
    Hansi Flick ist nicht mehr Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Der deutsche Fußball liegt am Boden. Im Testspiel gegen Japan sollte der Umschwung gelingen, stattdessen gab es ein erneutes Desaster: Mit 1:4 verlor die DFB-Auswahl auch in der Höhe völlig verdient. Bundestrainer Hansi Flick flüchtete sich nach Spielende in Ausreden, redete den Gegner stark – und ist nun selbst seinen Job los.

    Hansi Flick ist bei der Nationalmannschaft immer an denselben Problemen gescheitert

    Die Trennung von Flick ist folgerichtig. Der 58-Jährige schaffte es während seiner Amtszeit nicht, dem Team eine Struktur, eine funktionierende Hierarchie zu geben, und scheiterte immer wieder an denselben Problemen. Sein Team wirkte mit jedem Spiel orientierungsloser, ideenloser, fahriger. Der DFB hat sich das Treiben zu lange angesehen, hielt nach dem peinlichen WM-Aus an ihm fest. Nun muss, neun Monate vor dem Start der Europameisterschaft im eigenen Land, ein Neustart im Eiltempo gelingen. Viel Gelegenheit für den neuen Bundestrainer, das Team einzuspielen, gibt es nicht. Dass es aber besser geht als zuletzt, ist klar. Die individuelle Qualität der Spieler ist da, die Stars spielen in Madrid, Barcelona und München.

    Natürlich gibt es die von Flick zuletzt immer öfter ins Feld geführten Schwachstellen, aber es gehört zu den Qualitäten eines Trainers, diese Schwachstellen mit einer passenden Idee aufzufangen. Wie diese Idee aussehen kann, bekam der DFB zuletzt von seinen Gegnern aufgezeigt: Weder die Ukraine, noch Polen, Kolumbien oder nun Japan verfügen über einen Kader, der individuell besser ist als der der DFB-Auswahl - und stellte die behäbigen deutschen Auswahlkicker immer wieder vor große Probleme.

    Wer auch immer auf das Interims-Duo aus Völler, Wolf und Wagner folgt, muss aber nicht nur taktische Fragen richtig beantworten, sondern auch die Hierarchie in der Mannschaft im Rekordtempo neu etablieren. Dass die Zeit nun so knapp geworden ist, hat sich der DFB selbst zuzuschreiben.

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