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Karl Geiger, Katharina Althaus und Co.: Warum Oberstdorf so viele erfolgreiche Wintersportler hat

WM-Empfang

Warum die Oberstdorfer Wintersportler so erfolgreich sind

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    Die Oberstdorfer Medaillengaranten ließen sich zum Saisonende nochmal richtig feiern. Vorne von links die golddekorierten Skispringerinnen Luisa Görlich, Selina Freitag und Katharina Althaus mit Springerkollege Karl Geiger.
    Die Oberstdorfer Medaillengaranten ließen sich zum Saisonende nochmal richtig feiern. Vorne von links die golddekorierten Skispringerinnen Luisa Görlich, Selina Freitag und Katharina Althaus mit Springerkollege Karl Geiger. Foto: Dominik Berchtold

    Wintersportfans kennen sie alle: die Geigers, die Rydzeks, die Holzmanns, die Schmids und wie sie nicht alle heißen. Die Liste der Wintersportlerinnen und Wintersportler aus Oberstdorf ist lang. Und ebenso die ihrer Erfolge – besonders in dieser Saison, die in wenigen Tagen zu Ende geht. Bevor die Skispringer am Wochenende im slowenischen Planica noch mal fliegen, hat die südlichste Gemeinde Deutschlands am Dienstagabend schon mal zum Empfang geladen. 26 WM-Teilnehmer aus sieben Sportarten gaben Interviews, Autogramme und ließen sich von etwa 1000 Zuschauern für ihre herausragenden Leistungen feiern.

    Aber was macht die Wintersportler aus dem Ort mit nicht einmal 10.000 Einwohner so gut? Drei Punkte, die für den Erfolg sprechen:

    • Die optimalen Trainingsbedingungen: Skisprungschanzen in allen Größen, ein Eiskunstlauf-Zentrum im Ort, ein modernes und schneesicheres Langlaufstadion sowie unzählige Pistenkilometer für alpine Skifahrer: Die Wintersport-Möglichkeiten in und rund um Oberstdorf sind vielfältig und allesamt innerhalb weniger Minuten erreichbar. Nicht umsonst haben sich hier gleich sieben Bundesleistungszentren angesiedelt (unter anderem Eiskunstlauf, Skilanglauf, Skispringen und Nordische Kombination). Und das zieht Profis aus etlichen anderen Regionen an. Etwa Deutschlands beste Eiskunstläuferin, Nicole Schott aus Essen, oder Skispringerin Selina Freitag aus dem Erzgebirge. Sie und viele mehr schätzen das professionelle Umfeld in den Allgäuer Alpen. "Wir haben hier die besten Trainingsbegebenheiten, die beste Trainingsgruppe – und eine wunderbare Umgebung", sagte Langläufer Janosch Brugger, der aus dem Schwarzwald stammt, aber seit vielen Jahren in Oberstdorf trainiert.

    • Der Skiclub Oberstdorf: Wintersport hat in Oberstdorf Tradition und einen Namen: Der Skiclub Oberstdorf, 1906 gegründet, ist ein weiterer maßgeblicher Faktor für den Erfolg. Seit Jahrzehnten mischen Athletinnen und Athleten des SCO in der Weltspitze verschiedenster Wintersportarten mit. Allein bei der Nordischen Ski-WM in Planica vor wenigen Wochen sammelten die SCO-Sportler 13 Medaillen. An eine erfolgreichere Saison könne sich auch der Präsident des Skiclubs, Georg Geiger, nicht erinnern. Der Verein ist seit Jahren professionell aufgestellt, bildet den Nachwuchs mit etlichen zum Teil hauptberuflichen Trainerinnen und Trainern aus. Von klein auf wird den Kindern Technik, Taktik und Spaß am Sport vermittelt. Das weiß auch der Präsident des Deutschen Skiverbandes (DSV), Franz Steinle, zu schätzen. Beim Empfang in Oberstdorf sagte er: "Hier wird hervorragende Arbeit geleistet. Das gute Zusammenwirken von Kommune und Skiclub ist die Basis. Wir als DSV dürfen davon profitieren."

    • Die Nachwuchsförderung in den Schulen: Nicht nur ein (sehr erfolgreicher) Haufen Profis lebt beziehungsweise trainiert in Oberstdorf. Auch Jugendliche aus ganz Deutschland zieht es für die optimale Ausbildung ins südliche Oberallgäu. Denn der Spagat zwischen Training und Schule klappt hier besonders gut. Über 30 Profis in spe besuchen das Skiinternat und bekommen Tag für Tag die bestmögliche Unterstützung. Außerdem bietet das Oberstdorfer Gymnasium als Eliteschule des Wintersports sowie die Mittelschule den Athleten zu jeder Jahreszeit beste Möglichkeiten, Spitzensport mit den schulischen Anforderungen zu vereinen. Etliche Wintersport-Talente aus der Region besuchen die Schulen. "Hier wird sich stark für den Nachwuchs engagiert. Dafür sind wir sehr dankbar", sagte DSV-Präsident Steinle. Beim WM-Empfang wurden deshalb nicht nur Profis, sondern auch fünf herausragende Oberstdorfer Jugendsportlerinnen und Jugendsportler geehrt.
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