Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Kanuslalom: Augsburger Slalom-Spezialisten sichern sich ihr WM-Ticket

Kanuslalom

Augsburger Slalom-Spezialisten sichern sich ihr WM-Ticket

    • |
    Mit sechs starken Qualifikationsläufen hat sich Kajakfahrer Noah Hegge von Kanu Schwaben Augsburg schon vorzeitig einen Platz im deutschen Team gesichert und wird an der WM in London teilnehmen.
    Mit sechs starken Qualifikationsläufen hat sich Kajakfahrer Noah Hegge von Kanu Schwaben Augsburg schon vorzeitig einen Platz im deutschen Team gesichert und wird an der WM in London teilnehmen. Foto: Fred Schoellhorn

    Noah Hegge machte kurzen Prozess. Gleich im dritten von insgesamt vier Qualifikationsrennen zurrte der Slalomkanute von Kanu Schwaben Augsburg seinen Platz im Kajak-Nationalteam der Männer fest. Nach zwei zweiten Plätzen in Markkleeberg zeigte er am Samstag auf seiner Heimstrecke am Augsburger Eiskanal, wie die Olympiastrecke von 1972 nahezu optimal bewältigt werden kann. Mit null Fehlern in der schnellsten Zeit von 98.39 Sekunden fügte er seinen guten Ergebnissen noch einen Sieg hinzu und hat sich vorzeitig qualifiziert. Was bedeutet, dass er für die großen internationalen Wettbewerbe in dieser Saison, wie die WM in London, die European Games in Krakau und die Weltcups, startberechtigt ist. 

    "Ich bin happy, dass ich es innerhalb der ersten drei Wettkämpfe geschafft habe, mich mit sechs guten Läufen zu qualifizieren. Darauf habe ich lange hingearbeitet", freute sich der 24-jährige Hegge ungemein, im zweiten Jahr in Folge als Mitglied des Nationalteams der Leistungsklasse festzustehen. "Auf alles, was jetzt kommt, kann man sich dann in Ruhe vorbereiten", sagt er mit Blick auf die nun anstehenden internationalen Auftritte. "Es war immer mein Ziel, national Bester zu werden und mich in jedem Training zu verbessern."

    Schwaben-Kanute Noah Hegge will auch am Sonntag auf dem Eiskanal Gas geben

    Trotzdem sieht er keinen Grund, am Sonntag mit angezogener Handbremse ins vierte Rennen zu gehen. "Ich will wieder ins Finale fahren und Wettkampferfahrung sammeln. Ich habe etwas weniger Druck als die anderen, deswegen kann ich etwas entspannter in den Wettkampf gehen, aber ich will mich auch da verbessern", zeigt Hegge seinen ungebrochenen Ehrgeiz. 

    AKV-Kanute Hannes Aigner braucht am Sonntag am besten einen Sieg

    Wer an Aigners Seite die Plätze im deutschen Kajak-Trio der Männer auffüllen wird, entscheidet sich erst am Sonntag. Beste Chancen auf den zweiten K1-Platz hat derzeit Stefan Hengst (KR Hamm), für den dritten wird ein enges Duell zwischen drei Kajakfahrern erwartet: Hannes Aigner vom Augsburger Kajak Verein (AKV), Samuel Hegge, den fünf Jahre älteren Bruder von Noah Hegge von Kanu Schwaben Augsburg, und Tim Bremer (KST Rhein-Ruhr). 

    Mit einem guten ersten Rennen auf dem Augsburger Eiskanal hat sich AKV-Kanute Hannes Aigner die Chance bewahrt, am Sonntag die Qualifikation im K1 der Männer festzumachen.
    Mit einem guten ersten Rennen auf dem Augsburger Eiskanal hat sich AKV-Kanute Hannes Aigner die Chance bewahrt, am Sonntag die Qualifikation im K1 der Männer festzumachen. Foto: Fred Schoellhorn

    Dass Hannes Aigner, der K1-Weltmeister von 2018 und zweimaliger olympische Bronzemedaillengewinner, überhaupt noch in Schlagdistanz ist, hat er einem starken ersten Finallauf auf dem Eiskanal zu verdanken, der ihm Platz zwei einbrachte. Trotzdem muss er dringend nachlegen. Das K1-Rennen am Sonntag müsste er fast gewinnen, um sich gegen die Konkurrenten noch zu behaupten. "Ein Sieg wäre natürlich noch besser gewesen als Platz zwei, aber entschieden ist noch nichts. Ich bin froh, dass es besser gelaufen ist als in Markkleeberg", sagte Aigner, der sich mit einem vierten und einem sechsten Platz in Leipzig schon fast aus der Quali katapultiert hatte. 

    Weltmeister Sideris Tasiadis pokert hoch, schafft aber trotzdem die Quali

    Canadier-Weltmeister Sideris Tasiadis von Kanu Schwaben Augsburg, der in Markkleeberg mit zwei Siegen einen blitzsauberen Einstieg in die Qualifikation hatte, leistete sich auf seiner Heimstrecke im ersten Finale mit einer riskanten Linie, die er bewusst ausprobieren wollte, eine Torstabberührung und kam "nur" als Vierter ins Ziel. Dennoch reichte es für den abgeklärten Routinier zum vorzeitigen Einzug ins deutsche Canadier-Trio. Auch seine zwei weiteren Teamkollegen werden erst am Sonntag ermittelt, da alle Konkurrenten eng beisammen liegen. 

    Zufrieden zog Tasiadis deshalb schon Bilanz: "Diese Qualifikation ist der erste Schritt zu den Olympischen Spielen im nächsten Jahr. Bei der Weltmeisterschaft können wir bereits den Quotenplatz für Olympia herausfahren. Und man kann schon die ersten Pluspunkte sammeln. Wenn man bei der WM unter die ersten Sechs kommt, wird man belohnt, das finde ich ganz gut", sagt Tasiadis, der alles auf seine vierte Olympia-Teilnahme ausgerichtet hat und nun schon einen Haken unter das Pflichtprogramm Nationale Qualifikation setzen kann. 

    Augsburger Canadierfahrerin Elena Lilik passiert an Tor 13 ein Missgeschick

    Ganz durch ist seine Vereinskameradin Elena Lilik hingegen noch nicht. Denn ihr passierte ein richtiges Missgeschick in ihrem dritten C1-Rennen. Der bisher so erfolgreich fahrenden Schwaben-Kanutin wurde im Halbfinale Tor 13 zum Verhängnis, das sie nach Urteil der dortigen Torrichter nicht richtig durchfahren hatte. Sie erhielt 50 Strafsekunden aufgebrummt, die trotz offiziellen Einspruchs und eines ausgiebigen Videostudiums nicht zurückgenommen wurden. Lilik wurde mit Rang neun abgestraft und hat damit ein sattes Streichergebnis auf ihrem Konto. So muss sie am Sonntag ein möglichst sicheres Halbfinale und Finale nach unten bringen, um ihren Platz im deutschen C1-Frauen-Team nicht zu gefährden. 

    Im Kajak Einer hat sich Elena Lilik von Kanu Schwaben Augsburg bereits für das deutsche Nationalteam qualifiziert, in den Rennen am Sonntag will sie auch ihren Platz im Canadier Einer klar machen.
    Im Kajak Einer hat sich Elena Lilik von Kanu Schwaben Augsburg bereits für das deutsche Nationalteam qualifiziert, in den Rennen am Sonntag will sie auch ihren Platz im Canadier Einer klar machen. Foto: Fred Schoellhorn

    Ricarda Funk und Elena Lilik sind im Kajak Einer eine Klasse für sich

    In ihrer zweiten Bootsklasse, im Kajak Einer, hat Doppelstarterin Lilik hingegen die Qualifikation schon sicher in der Tasche. Ebenso wie die Wahl-Augsburgerin Ricarda Funk, die amtierende Weltmeisterin und Olympiasiegerin vom KRV Bad Kreuznach. Die beiden Top-Athletinnen dominierten die K1-Qualifikation mit ersten und zweiten Plätzen derart, dass sie sich beide schon am Samstag vorzeitig fürs Nationalteam qualifiziert hatten. Nach den Problemen im Canadier-Lauf war Elena Lilik heilfroh, "dass ich den Lauf im Kajak-Finale so gut runtergebracht habe. Jetzt kann ich mich am Sonntag voll auf den Canadier konzentrieren". 

    Auch Ricarda Funk war glücklich über ihr Ergebnis, hatte sie doch in den unberechenbaren Stromschnellen des Eiskanals mehr zu kämpfen als erwünscht. "Das was zählt, habe ich erreicht. Mit den Läufen bin ich qualifiziert. Mein Finallauf war teilweise sehr gut und manchmal musste ich mein Risikomanagement auspacken. Eine Rückwärtsdrehung war nicht optimal, dann hatte ich Probleme mit den Abwärtstoren danach und unten raus musste ich noch eine ungeplante Rückwärtsdrehung einbauen. Ich glaube aber, ich habe das beste aus der Situation gemacht", war Funk froh, dass es trotz der Patzer schließlich noch für Rang zwei und die erfolgreiche Qualifikation reichte.

    Zeitplan 4. Qualifikationstag Kanuslalom am Sonntag, 30. April: 9 Uhr Männer K1 und Frauen C1 Halbfinale, 12 Uhr Finale; 14.30 Uhr Männer C1 und Frauen K1 Halbfinale und Finale

    Zeitplan Deutsche Meisterschaft Kayak Cross am Montag, 1. Mai: 9 Uhr Time-Trials, 11 Uhr Halbfinale, 11.20 Uhr Viertelfinale, 12.15 Halbfinale, 12.50 Uhr Finale 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden