100 Jahre ist der Augsburger Kajak Verein (AKV) nun alt und doch so jung und dynamisch geblieben, dass die Mitgliederzahlen stetig zulegen und der runde Jubiläums-Geburtstag mit einem großen Festakt und zahlreichen Gästen im Organisationszentrum am Eiskanal gefeiert wurde. 1924 hatte die Geschichte des ältesten Kanusportvereins Augsburg mit Faltboot-Touren auf Lech und Wertach begonnen, heute reicht das Spektrum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen im Kanuslalom bis hin zu Wildwasserausfahrten und modernen Disziplinen wie Kajak Cross und Stand Up Paddling.
Wie sehr sich der AKV über die Jahre hinweg entwickelt hat, konnten die Jubiläums-Gäste in einer umfangreichen, fast 100 Seiten umfassenden Festschrift nachlesen, die der Verein ebenso wie die Feier für rund 200 Personen auf die Beine gestellt hatte. „Die Bandbreite im Sport ist enorm gewachsen, aber letztlich geht es seit 100 Jahren um eines: Spaß beim Bootfahren zu haben“, brachte AKV-Vorsitzende Melanie Martin das Kernziel des Vereins auf den Punkt. Oberbürgermeisterin Eva Weber stellte in ihrem Grußwort nicht nur die vielen verschiedenen, sportlichen Aktivitäten und das Gemeinschaftsleben heraus, sondern würdigte vor allem die alltägliche Grundlagen-Vereinsarbeit, bei der Kinder und Jugendliche durch ein engagiertes Team aus Trainerinnen und Trainern an den Sport herangeführt würden. „Es ist ein starkes Stück Augsburger Sport, der heute gefeiert wird“, betonte Weber und überreichte im Namen der Stadt als Gastgeschenke nicht nur ein hölzernes „Insekten-Rathaus“ mit rot-grün-weißer Schleife für das Bootshaus, sondern auch einen Scheck über 250 Euro.
Bernd Kränzle, 2. Bürgermeister und Bezirksvorsitzender des Bayerischen Landessportverbands, warf weniger den Blick zurück auf die zahlreichen sportlichen wie gesellschaftlichen Verdienste des AKV, sondern perspektivisch nach vorn. Er mahnte das „Haus der Athleten“ an, das den Kanusport-Athletinnen und Athleten seit der Modernisierung der Olympiaanlage am Eiskanal noch fehle. Ohnehin Olympia. Das müsse das Ziel des Augsburger Kanusports sein, sollten die Spiele 2034 nach Deutschland vergeben werden, seinen Ruf als nationalen Standort Nummer eins hierzulande zu untermauern. Auch Oliver Bungers, der Präsident des Bayerischen Kanu Verbands (BKV) brachte einen Scheck mit – „etwas mehr als die Stadt Augsburg“, ergänzte er süffisant – und würdigte ebenfalls die Verdienste des AKV. Dieser sei ein erfahrener und zuverlässiger Partner bei der Durchführung nationaler und internationaler Wettkämpfe am Eiskanal, wie etwa deutschen Meisterschaften oder den ECA-Cup, einer Rennserie für die europäische Kanuslalom-Jugend.
Von den Grundschülern bis zu den Senioren reicht das Altersspektrum des Vereins, dessen Mitglieder seit seiner Gründung viel erlebt haben. Nicht nur der Wechsel vom ersten Bootshaus am Wertachkanal an den Eiskanal,1972 die Olympischen Spiele und in den vergangenen Jahren natürlich die umfangreichen Sanierungsarbeiten und der Zusammenzug mit dem benachbarten Kanu Schwaben in ein gemeinsames Bootshaus. Alles Meilensteine im langen Vereinsleben. Der Zusammenhalt im Verein auch abseits des Wassers sei dabei immer sichtbar und erlebbar gewesen, betonte Vorsitzende Melanie Martin, die am Festabend zahlreiche Mitglieder für langjährige Vereinszugehörigkeit und große Verdienste auszeichnen konnte. „Auch nach 100 Jahren ist der AKV ein jung gebliebener Verein mit einer starken Jugendabteilung.“ Sie freue sich, den für Augsburg so identitätsstiftenden Kanusport in einer so langen Tradition in die Zukunft führen zu dürfen.
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