Reibung schafft Energie – das gilt vor allem im Sport. Ein klar formuliertes „Quäl dich, du Sau“ von Udo Bölts in Richtung Jan Ulrich galt lange als Schlüsselmoment beim Sieg bei der Tour de France 1997. Ebenfalls in Frankreich finden bekanntlich gerade die Olympischen Spiele statt – und dort war am Mittwoch ein Beispiel einer recht ruppigen Energie-Übertragung zu sehen und hören.
Beim Spiel der deutschen Hockey-Frauen gegen Frankreich war Bundestrainer Valentin Altenburg trotz einer 2:0-Führung nur bedingt mit der Leistung zufrieden. Nach dem ersten Viertel versammelte der ungehaltene Coach sein Team. Dass sich seine Spielerin Anne Schröder vom Teamkreis weggedreht und mit dem Kopf geschüttelt hatte, brachte bei ihm die Hutschnur zum Platzen. In Richtung der 29-Jährigen brüllte er: „Anne, halt jetzt die Fresse und komm her, das nervt mich, deine Körpersprache.“ Es sind Worte, wie sie wohl oft in einer der vielen Umkleidekabinen des Landes fallen. Das Besondere hierbei: Die TV-Kameras fingen jedes Wort ein, der Wettbewerb heißt eben Olympia.
Olympia 2024: Altenburgs Ausbruch motiviert Hockey-Frauen
Die Szenen gingen viral – und wenig später beteuerten Trainer und Spielerin: Alles halb so wild. Altenburg betonte wenig später: „Da ist nichts auszuräumen, die Anne ist mein verlängertes Herz auf dem Spielfeld.“ Die Mannschaft habe Energie gebraucht – und die wurde geliefert. Schröder sagte dazu: „Er war einfach unzufrieden, weil er das Gefühl hatte, dass ich meine Schulter hängen gelassen habe.“ Die kurze Ansage sei „in diesem Moment okay gewesen“. Geholfen scheint es zu haben: Am Ende stand ein 5:1-Sieg für Deutschland. Alles zu Olympia gibt es in gemäßigteren Worten im Sport zu lesen.
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