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Hertha BSC: Magath nach Berlin: Das ist die Definition von Wahnsinn

Hertha BSC

Magath nach Berlin: Das ist die Definition von Wahnsinn

Tilmann Mehl
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    Felix Magath soll die Berliner Hertha vor dem Abstieg in die zweite Liga bewahren.
    Felix Magath soll die Berliner Hertha vor dem Abstieg in die zweite Liga bewahren. Foto: Daniel Karmann/dpa

    Wenn der Tanker erst mal auf Grund gelaufen ist, ist er nur schwer zu bergen. Die Installation eines neuen Kapitäns gehört zu den Maßnahmen mit überschaubaren Erfolgschancen. Trotzdem wenden sie Vereine in Not immer wieder an. Immer wieder das Gleiche zu tun, dann aber andere Ergebnisse zu erwarten, entspricht recht genau der Definition von Wahnsinn. Soll Albert Einstein gesagt haben.

    Nun hat also die Berliner Hertha mit Tayfun Korkut ihren Kapitän entlassen. Er übernahm die Mannschaft in einem desaströsen Zustand – und konnte daran auch nichts mehr ändern. Ein Ablauf, wie er in der Karriere Korkuts schon häufiger zu beobachten war, was möglicherweise weniger gegen den Trainer spricht als gegen die Verantwortlichen, die ihn wieder einstellen, wenn sie auf der Suche nach einem Retter sind.

    Felix Magath soll Hertha BSC retten

    Nun sind die Berliner auf die nächste originelle Idee verfallen. Sie haben Felix Magath verpflichtet. Dessen letztes erfolgreiches Engagement liegt über zehn Jahre zurücj und endete 2011 beim FC Schalke 04. Seit den gefällt sich Magath hauptsächlich als Zeuge einer vergangenen Epoche, in der alles besser war. Vielleicht werden die Berliner mit einem neuen Trainer sogar den Klassenerhalt schaffen, auch wenn derzeit wenig dafürspricht. Hier mal ein kleiner Corona-Ausbruch, dort ein unberechtigter Elfmeter, Fußball ist auch ein Glücksspiel. Klar ist aber: Die Berliner werden den Klassenerhalt nicht wegen des Trainerwechsels schaffen.

    Der Big City Club hat wahllos in Personal investiert, in vulgärer Art und Weise hunderte Millionen Euro verschleudert. Was die Berliner aber nie gemacht haben, war: in ein harmonierendes Team zu investieren. Das fängt mit der Führungscrew an, wo sich Fredi Bobic, Arne Friedrich, Präsident Werner Gegenbauer und Investor Lars Windhorst in unterschiedlichen Konstellationen gegenüberstanden.

    Eine irrsinnige Aufgabe: Insofern passt die Wahl Magaths

    Man war sich nie einig, mit welchen Mitteln man wohin aufbrechen will. Gab nur jedem neuen Kapitän mit auf den Weg, irgendwie irgendwo auf Erfolg zu stoßen. Nun aber kommt dem neuen Trainer die Aufgabe zu, ein havariertes Ungetüm an Land zu schleppen. Eine irrsinnige Aufgabe. Eine Aufgabe für Magath. "Ich weiß nicht, ob Felix Magath die Titanic gerettet hätte, aber die Überlebenden wären auf jeden Fall topfit gewesen", hat Stürmer Jan Age Fjörtoft über ihn gesagt. Das passt.

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