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Heidenheims Europapokal-Debüt: Schmidt will Sieg, nicht nur Genuss

Conference League

Warum Heidenheims Schmidt die Premiere nicht nur genießen will

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    Frank Schmidt und der 1. FC Heidenheim spielen am Donnerstag zum ersten Mal in der Conference League.
    Frank Schmidt und der 1. FC Heidenheim spielen am Donnerstag zum ersten Mal in der Conference League. Foto: Tom Weller, dpa

    Es ist der vorläufige Höhepunkt der an Höhepunkten nicht armen jüngeren Vereinsgeschichte des 1. FC Heidenheim. 2023 der erstmalige Aufstieg in die Bundesliga, im Jahr darauf der souveräne Klassenerhalt und die Qualifikation fürs internationale Geschäft. Zuletzt grüßte die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt nach dem zweiten Spieltag für eine Woche von der Tabellenspitze der Bundesliga. Und nun steht am Donnerstag (18.45 Uhr, RTL+) der erste Auftritt im Europapokal an.

    Wer sich als FCH-Fan bei jedem dieser Höhepunkte gekniffen hat, dürfte mittlerweile einen wunden Arm haben. Verrückt erklärt hätte er jeden, der ihm diese Entwicklung 2007 prophezeit hätte, sagt Schmidt. Als der heute 50-Jährige damals auf die Ostalb kam, spielte Heidenheim in der Oberliga. Die Gegner hießen TSV Schwieberdingen, SGV Freiberg und 1. FC Normannia Gmünd. Ende November gastiert der FC Chelsea auf dem Schlossberg.

    Trainer Frank Schmidt: „Es ist kein Bonus-Spiel“

    Bei aller Euphorie angesichts dieser Erfolgsgeschichte ist Schmidt wichtig, die Konzentration aufs Sportliche zu legen. „Wir haben uns die Conference League verdient“, sagt er. „Es ist weder ein Bonus-Spiel, noch geht es darum, es zu genießen. Wir wollen es gewinnen. Wenn wir es gewinnen, können wir es genießen.“

    Genau genommen ist das Gruppenspiel gegen Olimpija Ljubljana nicht der erste Heidenheimer Auftritt auf internationaler Bühne. In der Qualifikation zur Conference League setzte sich der FCH zu Saisonbeginn gegen den schwedischen BK Häcken (2:1 und 3:2) durch. Entscheidender Mann im Rückspiel war der 18-jährige Paul Wanner, der das Spiel nach seiner Einwechslung mit einem Tor und einer Vorlage in der Schlussphase drehte.

    Nur fünf Heidenheimer haben international Erfahrung

    Auf die Leihgabe des FC Bayern werden auch am Donnerstag einige Augen gerichtet sein. Wanner ist einer von fünf Spielern im Heidenheimer Kader, die bereits internationale Erfahrung haben. Er lief für den Rekordmeister bereits zweimal in der Champions League auf. Mit 16 Jahren und 293 Tagen ist er der jüngste Spieler, der für den FC Bayern in der Königsklasse gespielt hat. Neben Wanner kann auch Mittelfeldmann Niklas Dorsch Erfahrung auf internationaler Bühne aufweisen. Der Neuzugang vom FC Augsburg spielte mit dem KAA Gent schon in der Europa League.

    Beim 2:0-Auswärtssieg beim 1. FSV Mainz 05 sah Dorsch zuletzt die Rote Karte. In der Liga muss er zweimal zusehen, im Europapokal darf er mitspielen. „Ich kann den Jungs sagen, dass das absolut geile Spiele sind – Flutlicht, zu Hause. Es gibt nichts Schöneres“, schwärmt Dorsch. Für den Großteil seiner Mitspieler ist es das erste Mal. So auch für den 33-jährigen Torwart Kevin Müller. „Ich bin jetzt 15 Jahre Profi, es hat lange gedauert bis dahin“, freut sich der Schlussmann.

    Olimpija Ljubljana reist als slowenischer Meister an

    Neu für die meisten Spieler, Schmidt und den Verein wird in den nächsten Wochen auch sein, dass sie nicht nur am Wochenende, sondern auch unter der Woche spielen. Von einer zusätzlichen Belastung möchte Schmidt im Vorfeld allerdings nichts wissen. „Wenn man sich immer einredet, dass es schwierig ist, dann glaubt man es irgendwann“, sagt er. „Es gibt Menschen mit anderen Berufen, die lachen sich tot, wenn man das als harte Arbeit bezeichnet. Dafür haben wir einen breiten Kader.“

    Gegner Olimpija Ljubljana mag den meisten deutschen Fußballfans wenig sagen, reist aber immerhin als slowenischer Meister in die Ostalb. An Selbstvertrauen dürfte es den Gästen nicht mangeln: In den 14 Pflichtspielen kassierte Olimpija noch keine Niederlage. Das möchten Wanner, Dorsch und Co. ändern. Sie wollen, wie Schmidt angekündigt hat, das erste Spiel im Europapokal schließlich genießen.

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