Die Afrikaner gewannen ihr Auftaktspiel bei der Endrunde in Polen und Schweden gegen Uruguay mit 33:25 (17:11) und stehen damit vor dem Einzug in die Hauptrunde, die die drei bestplatzierten Teams jeder Gruppe erreichen. Weitere Vorrundengegner sind Europameister Schweden und Brasilien.
Das Spiel war durch den ersten Sieg nicht nur eine Premiere für Kap Verde, sondern auch für Maike Merz (37) und Tanja Kuttler (34). Als erste deutsche Schiedsrichterinnen leiteten die Schwestern aus Baden-Württemberg ein WM-Spiel bei den Männern. "Wir empfinden es als Wertschätzung unserer Arbeit, für diese WM nominiert worden zu sein", hatte Kuttler zuvor gesagt. Das Duo pfeift seit 2008 gemeinsam und wird seit 2019 auch in der Männer-Bundesliga eingesetzt.
Betten in der Mannschaftsunterkunft zusammengekracht
Im Vorfeld der Partie hatte es im Team von den Kapverdischen Inseln große Aufregung gegeben, weil sechs Spieler zu nächtlicher Stunde das Hotel wechseln mussten. Der Grund: In der Mannschaftsunterkunft waren die Betten zusammengekracht. Dies berichtete die schwedische Zeitung "Aftonbladet".
"Ich verstehe nicht, was sich das Hotel gedacht hat! Einige der Spieler sind zwei Meter groß und wiegen über 100 Kilogramm. Trotzdem mussten sie in hölzernen Etagenbetten liegen, die dann zusammengestürzt sind", sagte Nilton Delgado dem Blatt. Der 49 Jahre alte Geschäftsmann sponsert gemeinsam mit weiteren Unterstützern den Aufenthalt der Afrikaner bei der Handball-WM.
Schon bei seiner WM-Premiere 2021 in Ägypten hatte Kap Verde für Aufsehen gesorgt. Damals sollten die Afrikaner in der Vorrunde unter anderem gegen Deutschland spielen. Wegen zahlreicher Corona-Fälle musste das Team die Partie jedoch absagen und sich schließlich ganz aus dem Turnier zurückziehen.
Favoriten starten mit Siegen ins Turnier
Angeführt von Bundesliga-Star Jim Gottfridsson legte Co-Gastgeber Schweden einen erfolgreichen Start in die WM hin. Der Regisseur von der SG Flensburg-Handewitt führte den Europameister in Göteborg mit sechs Toren zu einem 26:18 (11:9)-Sieg gegen Brasilien.
Auch Spanien startete erfolgreich in die Endrunde. Der Europameister von 2018 und 2020 bezwang Montenegro mit 30:25 (15:12). Das Duell der Außenseiter in der Gruppe A entschied Iran gegen Chile mit 25:24 für sich. In der Gruppe D kam Island gegen Portugal zu einem 30:26 (15:15). Ungarn besiegte Südkorea mit 35:27.
(dpa)