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Handball-EM: Wer wird Europameister? Die Favoriten der Handball-EM im Check

Die neue Trophäe für die Handball EM 2024.
Foto: Federico Gambarini, dpa (Archivbild)
Handball-EM

Wer wird Europameister? Die Favoriten der Handball-EM im Check

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    Die Handball-EM startet – und mit ihr die Frage: Wer holt sich die Krone als Europas beste Mannschaft? Wir machen den Favoritencheck.

    Dänemark
    Dänemark Foto: Jan Woitas, dpa

    Ja, ja, schon klar. Europameister Dänemark. Klingt langweilig, ist aber logisch. Der beste Trainer der Welt (Nikolaj Jacobsen), der beste Torwart der Welt (Niklas Landin), der beste Spieler der Welt (Mathias Gidsel). Im Kader der Dänen war kein Platz für Profis wie Lasse Andersson, Casper Mortensen, Jacob Lassen und Lasse Møller, die in der Bundesliga für Furore sorgen und in der deutschen Nationalmannschaft Stammspieler wären. Die Qualität in Breite und Spitze gibt es nirgendwo anders. Was soll da schiefgehen? Eigentlich nichts. Drei WM-Titel in Folge sprechen für sich. Aber eine EM hat Dänemark letztmals 2012 gewonnen.

    Unser Tipp:Europameister

    Frankreich
    Frankreich Foto: Jan Woitas, dpa

    Es gibt nicht wenige Mannschaften auf der Welt, die Dänemark gefährlich werden können. Die Franzosen gehören aber definitiv dazu. 2021 gewannen sie Olympia-Gold im Finale gegen die Skandinavier, das WM-Endspiel 2023 ging wiederum an die Dänen. "Ich denke, wir werden uns in den nächsten Jahren noch häufiger treffen", merkte Frankreichs Trainer Guillaume Gille nach dem verpassten WM-Gold vor zwölf Monaten an – und meinte damit gewiss keine Vorrunden-, sondern Endspiele. Sein Kollege Nikolaj Jacobsen lächelte und nickte damals. Das nächste Wiedersehen naht: 28. Januar, 17.45 Uhr, Lanxessarena. Dann wird das Finale angepfiffen.

    Unser Tipp: Finale

    Schweden
    Schweden Foto: Michael Erichsen, dpa

    Der Titelverteidiger ist nicht der Topfavorit – aber eben doch ein Goldanwärter. Die Schweden können jeden Gegner besiegen, sonst hätten die Skandinavier nicht vor zwei Jahren Gold gewonnen. Qualitativ heben auch sie sich vom Rest des Teilnehmerfeldes ab – und doch kommen die Schweden nicht ganz auf das Niveau von Dänemark und Frankreich. Ob es eine gute Idee war, Torwart Mikael Appelgren von den Rhein-Neckar-Löwen gar nicht zu nominieren, wird sich erst noch zeigen. Bei der Heim-WM im vergangenen Jahr war es auf jeden Fall ein Fehler, ihn weder fürs Halbfinale noch fürs Spiel um Platz drei in den Kader zu nehmen. In beiden Partien fehlte Schweden eine überdurchschnittliche Torwartleistung.

    Unser Tipp: Halbfinale

    Island
    Island Foto: Tom Weller, dpa

    Mit Gísli Kristjánsson und Ómar Ingi Magnússon vom Champions-League-Sieger SC Magdeburg stehen zwei der weltbesten Rückraumspieler im Kader. Bei den Bördeländern spielt auch Janus Smárason. Hinzu kommen Altstar Aron Pálmarsson und Torwart-Senkrechtstarter Viktor Hallgrímsson, der dem jahrelang gesetzten Björgvin Páll Gústavsson längst den Rang abgelaufen hat. Letzterer polarisiert gerne mal, lag zuletzt mit seiner in der Regel unverblümt ausgesprochen Kritik am Spielplan oder zu strengen Coronaregeln aber meistens richtig. Keine Frage: Der meinungsstarke Keeper, der meistens mit einem kurzärmeligen Shirt zwischen den Pfosten steht und seine tätowierten Arme zeigt, traut sich was. Da wundert es nicht, dass er mittlerweile als Kandidat fürs isländische Präsidentenamt gilt. Wagt er tatsächlich den Sprung in die Politik? "Ich habe noch keine Entscheidung darüber getroffen", sagt Gústavsson. Und hört sich ausnahmsweise mal wie ein Politiker an.

    Unser Tipp: Halbfinale 

    Deutschland
    Deutschland Foto: Tom Weller, dpa

    Torwart Andreas Wolff + Spielmacher Juri Knorr + Heimvorteil = Halbfinale. So lautet die schlichte Erfolgsformel des Gastgebers. Aber wenn man ehrlich ist: Zusammengerechnet kann das eigentlich nicht reichen, um zu den besten vier Mannschaften zu gehören. Das dachte man allerdings schon häufiger, auch bei der Heim-WM vor fünf Jahren, als man die hoch gehandelten Spanier und Kroaten in der Hauptrunde hinter sich ließ und tatsächlich ins Halbfinale einzog. Der Spielplan könnte außerdem helfen: Duelle mit Dänemark, Schweden und Norwegen sind erst im Halbfinale möglich.

    Unser Tipp: Kandidat für das Spiel um Platz fünf

    Spanien
    Spanien Foto: Jan Woitas, dpa

    Keine Nation demonstriert seit Jahren besser als die Spanier, dass Handball ein Mannschaftssport ist, in dem es auf funktionierende Abläufe im Angriff und blindes Verständnis in der Abwehr ankommt. Wenn man mal von den Paraden des Weltklassetorwarts Gonzalo Pérez de Vargas und den Einzelaktionen des Rückraumlinkshänders Alex Duschebajew absieht, wird man von den Spaniern wenig Spektakuläres zu Gesicht bekommen. Aber eben auch keine Fehler. Und eine Deckung, die es in jedes Lehrbuch schaffen würde.

    Unser Tipp: Kandidat fürs Spiel um Platz fünf

    Norwegen
    Norwegen Foto: Jan Woitas, dpa

    Die halbe Nationalmannschaft inklusive des ehemaligen Kieler Topstars Sander Sagosen spielt seit Sommer 2023 wieder in der Heimat beim Erstligisten Kolstad. Der Club aus Trondheim agierte für sein Prestigeprojekt mit irren Gehältern auf dem Transfermarkt. Mittlerweile wird immer deutlicher, dass der Verein aber mit mehr Geld um sich warf, als ihm eigentlich zur Verfügung stand. Einige Spieler gingen sofort wieder, andere verzichteten auf Gehalt. Ein wenig Ablenkung gibt es nun bei der Nationalmannschaft, aus dem Kreis der Topfavoriten hat sich die einstige goldene Generation aber mittlerweile verabschiedet.

    Unser Tipp: Kandidat fürs Spiel um Platz fünf

    Kroatien
    Kroatien Foto: Johanna Lundberg, dpa

    Hinter der stolzen Handballnation liegen schwierige Jahre, obwohl der letzte große Erfolg gar nicht so lange zurückliegt. 2020 holten die Kroaten noch EM-Silber. Für das handballverrückte Volk ist das gefühlt aber schon eine halbe Ewigkeit her, weshalb nun – mal wieder – ein neuer Trainer an der Linie steht. Goran Perkovac, in Deutschland auch schon bei TuS N-Lübbecke und GWD Minden verantwortlich, soll sein Land zu neuem Ruhm führen. Im Rückraum sind die Kroaten einmal mehr überragend besetzt: Luka Cindric, Igor Karacic und natürlich Domagoj Duvnjak. Dazu Ivan Martinovic, der in dieser Saison bei der MT Melsungen für Furore sorgt und im Sommer zu den Rhein-Neckar-Löwen wechselt.

    Unser Tipp: Kandidat fürs Spiel um Platz fünf 

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