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Handball: Beim TSV Haunstetten fließen am Ende Tränen

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Beim TSV Haunstetten fließen am Ende Tränen

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    Enttäuschung pur bei den Handballerinnen des TSV Haunstetten, die den Aufstieg in die 2. Liga mit einer 27:29-Niederlage gegen die SG Mainz-Bretzenheim knapp verpassten. Für Sarah Irmler (vorne) war es das Abschiedsspiel. Sie wechselt zu Frisch Auf Göppingen.
    Enttäuschung pur bei den Handballerinnen des TSV Haunstetten, die den Aufstieg in die 2. Liga mit einer 27:29-Niederlage gegen die SG Mainz-Bretzenheim knapp verpassten. Für Sarah Irmler (vorne) war es das Abschiedsspiel. Sie wechselt zu Frisch Auf Göppingen. Foto: Fred Schöllhorn

    Das Ende bestand nur noch aus einem: aus Enttäuschung. Der Traum war geplatzt, die anderen jubelten. Lagen sich in den Armen, bildeten einen gelb-blauen Knäuel. Die Handballerinnen des TSV Haunstetten hatten das Finale zu Hause verloren. Vier Tore fehlten den Frauen, um den Aufstieg in die 2. Liga perfekt zu machen. 27:29 (13:15) stand am Ende auf der Anzeigetafel. Tränen flossen, als sich die Spielerinnen von den Fans verabschiedeten. Trost war das in diesem Moment wohl keiner. Zu tief saß der Frust.

    Trainer Max Högl bemühte sich, das Geschehene einzuordnen. Für ihn war es das letzte Spiel als Chef an der Seitenlinie, nach vier Jahren sucht er eine Veränderung. Ob weiterhin beim TSV Haunstetten oder woanders, das ließ er offen. Seine Spielerinnen hatten einen großen Kampf geliefert, in den entscheidenden Szenen allerdings auch Nerven gezeigt. „Wir hatten es in der eigenen Hand, das ist das Ärgerliche. Leider sind wir an uns gescheitert. Die Partie ist nie richtig auf unsere Seite gekippt“, betonte Högl. Bei seiner Verabschiedung kämpfte er ebenso mit den Tränen wie Spielerin Sarah Irmler, die zum Zweitligisten Frisch Auf Göppingen wechseln wird.

    Trainer Max Högl und Sarah Irmler verlassen das Frauenteam des TSV Haunstetten

    Spannender hätten es die Handballerinnen des TSV Haunstetten in dieser Saison kaum machen können. Über die Ligaspiele und die Aufstiegsrunde hatten sie sich ein wahres Endspiel erarbeitet. Am Samstag hatte die Mannschaft von Högl das Hinspiel gegen die SG Mainz-Bretzenheim mit 24:25 verloren. Die Ausgangslage war also klar: Ein Sieg musste her, um in die 2. Liga aufzusteigen. Entweder mit zwei Toren Vorsprung oder mit weniger als 24 Gegentoren. Abteilungsleiter Herbert Vornehm, zugleich Co-Trainer, zeigte sich ob der Ausgangslage zufrieden. „Wir wollten gewinnen. Aber mit dieser knappen Niederlage konnten wir gut leben. Wir haben uns dieses Endspiel absolut verdient und es in der eigenen Hand.“

    Doch diese Chance und die beeindruckende Kulisse ließen die Haunstetterinnen in den ersten Minuten nervös werden. Zwar erwischten sie einen guten Start, doch nach den Treffern von Sarah Irmler und Patricia Horner kassierte der TSV vier Treffer in Serie und lag 2:5 zurück. Wiederholt hatten sich die Haunstetterinnen festgelaufen und waren in einen Konter gelaufen. Einmal parierte Torhüterin Magdalena Frey glänzend, die anderen Male war sie geschlagen. Trainer Högl reagierte mit einer Auszeit. Als Chiara Joerss zum 6:7 traf und die Gäste eine Zwei-Minuten-Strafe kassierten, war Haunstetten zurück in der Partie.

    Doch dem Offensivspiel der Gastgeberinnen mangelte es weiterhin an Ideen und Durchschlagskraft. Auf der anderen Seite nutzten die Gäste die Größenvorteile zu Rückraum-Treffern. Vorwiegend Katharina Mack, überragende SG-Akteurin, traf ein ums andere Mal. Das wilde Getrommel der lärmenden Masse auf der Tribüne half nichts, die Haunstetterinnen standen sich offensiv selbst im Weg. Angesichts dieser hohen Fehlerquote war es erstaunlich, dass sich der Rückstand zur Pause in Grenzen hielt (13:15). Inklusive Hinspiel hatte der TSV für den zweiten Spielabschnitt eine Hypothek von drei Toren aufzuholen – der Aufstieg war in weite Ferne gerückt.

    Spannung bis in die letzten Sekunden hinein

    Doch die TSV-Spielerinnen waren nicht gewillt, sich kampflos ins Schicksal zu fügen. Furiose Minuten nach der Pause krönte Linksaußen Michelle Schäfer mit der 17:16-Führung. Plötzlich war wieder alles möglich. Die Partie wurde ruppiger, Zeitstrafen auf beiden Seiten. Horner und Irmler drehten auf. Irmler sollte in ihrem letzten Spiel für Haunstetten nochmals ihr Können zeigen, mit acht Treffern war sie erfolgreichste Torschützin. Doch mehr als ein knapper Vorsprung wollte nicht gelingen. Und so kam die SG Mainz-Bretzenheim zurück. Haunstetten konterte nochmals. Längst hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Eine Viertelstunde vor Schluss führte wieder der Gast mit zwei Treffern. Haunstetten wankte, fiel aber nicht. Sieben Minuten vor dem Ende lebte der Traum, Haunstetten lag wieder vorn (25:24). Mit Gleichstand bogen die Teams in die letzten zwei Minuten ein. Beim 27:27 benötigte Haunstetten noch zwei Tore. Aber es trafen die Gäste. Haunstetten hatte einen großen Kampf geliefert, diesen aber am Ende verloren.

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