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Haas krempelt Ärmel hoch - zehn Deutsche weiter

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Haas krempelt Ärmel hoch - zehn Deutsche weiter

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    Haas krempelt Ärmel hoch - zehn Deutsche weiter
    Haas krempelt Ärmel hoch - zehn Deutsche weiter Foto: DPA

    Im deutschen Erstrundenduell gegen Simon Greul hing diese zunächst allerdings am seidenen Faden. Dann aber krempelte der seit einigen Wochen sponsorlose Haas die Ärmel hoch und kam nach 2:50 Stunden zu einem standesgemäßen 6:7 (5:7), 6:4, 6:2, 6:1-Erfolg.

    Bei sommerlichen 24 Grad und wenigen Wolken am Himmel fühlten sich auch Rainer Schüttler und Philipp Kohlschreiber sichtlich wohl. Nach dem nervigen Regen-Montag überzeugte vor allem der 33 Jahre alte Grandseigneur des 19-köpfigen deutschen Aufgebots. Schüttler bewies alte Tugenden, blieb auch in schwierigen Phasen gelassen und feierte gegen den an Nummer 25 gesetzten Sam Querrey einen verdienten 6:3, 2:6, 6:4, 6:3-Erfolg. "Er war der Favorit und deshalb konnte ich locker sein. Heute lief es einfach rund bei mir."

    Rund lief es auch bei Sabine Lisicki. Die als Nummer 21 einzige gesetzte deutsche Spielerin siegte am kühlen Abend unter Flutlicht mit 6:1, 6:4 gegen Petra Martic aus Kroatien. Ihrem Nahziel, unter die besten Zwanzig vorzustoßen, ist die Weltranglisten-24. ein weiteres Stück näher gekommen. Um noch höher zu steigen, verzichtet die 20-Jährige aus Berlin auf den Fed-Cup-Auftakt Anfang Februar in Tschechien. "Das war eine schwere Entscheidung und sie gilt nur für dieses Spiel." Ihre nächste Melbourne-Gegnerin ist Alberta Brianti aus Italien, "gegen die ich noch nie gespielt habe".

    "Das war nicht so schlecht für einen alten Mann, oder?", sagte Trainer Dirk Hordorff schmunzelnd in Anspielung auf die Kritiker, die Schüttler längst in Tennis-Rente sehen. Stark spielte auch Philipp Kohlschreiber. Der Augsburger gewann die wegen Regens im zweiten Satz bei 4:3 und 0:15 aus seiner Sicht unterbrochene Erstrunden-Partie gegen den überforderten Argentinier Horacio Zeballos mit 6:1, 7:5, 6:1.

    Kohlschreiber, der bei dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres an Nummer 27 gesetzt ist, bekommt es in dem Amerikaner Wayne Odesnik wieder mit einem Linkshänder zu tun. "Von der Papierform her sollte ich gewinnen", meinte der 26-Jährige, auf den danach ein Center- Court-Match gegen Titelverteidiger Rafael Nadal warten könnte. Schüttler trifft auf seinen Doppel-Partner Feliciano Lopez aus Spanien, gegen den er in sieben Vergleichen nur einmal, 2004 beim World Team Cup in Düsseldorf, als Sieger vom Platz gegangen ist. Weiter sind auch Michael Berrer, der gegen den Usbeken Denis Istomin spielt und Benjamin Becker, der Nicolas Almagro aus Spanien erwartet.

    "Ich habe mich nicht verrückt gemacht, denn bei einem Grand Slam kann man auch einen 0:2-Rückstand noch aufholen", sagte Haas, der sich allerdings über die verpassten Breakchancen ärgerte. Unangenehme Erinnerungen plagen den 31-Jährigen beim Gedanken an den nächsten Gegner Janko Tipsarevic. "Gegen ihn habe ich ein legendäres Match bestritten", erzählte Haas. Vor fünf Jahren in Wimbledon war er beim Einspielen auf einen Ball getreten und musste die Erstrunden-Partie gegen den Serben mit gerissenen Bändern im Sprunggelenk aufgeben.

    Ein Kreuzbandriss von vor zwei Jahren geistert bei Andrea Petkovic noch immer im Kopf herum. Dennoch zeigte die Darmstädterin eine prima Leistung und zog durch ein 6:2, 6:4 gegen die tschechische Qualifikantin Renata Voracova in Runde zwei ein, in der sie es mit der an 32 gesetzten Spanierin Carla Suarez Navarro zu tun bekommt. "Ich habe nie gegen sie gespielt, aber sie ist ein lustiger Typ."

    Einen prächtigen Einstand feierte auch Qualifikantin Angelique Kerber. Nach dem 6:3, 6:3 gegen Olga Goworzowa aus Weißrussland erwartet die Kielerin die an 26 gesetzte Französin Aravane Rezai, die im Doppel mit Lisicki antritt. "Da kann ich mir wohl ein paar Tipps von Sabine holen", meinte die 22-Jährige. Weiter ist auch Kristina Barrois, die auf die starke Lokalmatadorin Samantha Stosur trifft.

    Topfavorit Roger Federer aus der Schweiz kam trotz Schwierigkeiten gegen den Russen Igor Andrejew ebenso weiter wie der Australier Lleyton Hewitt und Titelverteidigerin Serena Williams aus den USA. Simon Greul und Philipp Petzschner, der am Eröffnungstag Florian Mayer unterlag, sowie Anna-Lena Grönefeld, Kathrin Wörle, Tatjana Malek, Mischa Zverev, Dieter Kindlmann und Daniel Brands schieden dagegen aus. Von den 19 deutschen Tennisprofis sind noch vier Damen und sechs Herren im Rennen. Julia Görges aus Bad Oldesloe hatte an den ersten zwei Tagen des Grand-Slam-Turniers als einzige spielfrei.

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