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Gruppen-Coming-out im Fußball heute: Was wird veröffentlicht?

Homosexualität

Gruppen-Coming-out im Profifußball geplant: Was wird heute bekannt gegeben?

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    Für den 17. Mai, den Internationalen Tag gegen Homophobie, hat der schwule Ex-Jugendnationalspieler Marcus Urban ein Gruppen-Coming-out im Profifußball angekündigt.
    Für den 17. Mai, den Internationalen Tag gegen Homophobie, hat der schwule Ex-Jugendnationalspieler Marcus Urban ein Gruppen-Coming-out im Profifußball angekündigt. Foto: John Walton/Press Association, dpa (Symbolbild)

    Der Ex-Jugendnationalspieler Marcus Urban war vor 16 Jahren der erste deutsche Profifußballspieler, der sich zu seiner Homosexualität bekannt hat. Seitdem habe sich wenig geändert. "Offensichtlich haben sie Angst", sagte der 53-Jährige in einem Interview mit der "Sportschau".

    Deshalb will Urban aktive Spieler bei ihrem Coming-out unterstützen und hat die Webseite "Sports Free" ins Leben gerufen. Dort will er zusammen mit seinen Mitstreitern Coming-outs im Profifußball verbreiten. Mehrere Bundesligisten hätten schon hohe Beträge für "Sports Free" gespendet oder zugesagt, darunter Borussia Dortmund, der VfB Stuttgart, der SC Freiburg und der FC St. Pauli, hatte Urban Ende Dezember mitgeteilt.

    Gruppen-Coming-out im Profifußball soll Aufmerksamkeit verteilen

    Zudem hat Urban für den Internationalen Tag gegen Homophobie am Freitag (17. Mai) ein Gruppen-Coming-out im Profifußball angekündigt. Ziel ist es, die mediale Aufmerkamkeit auf viele Schultern zu verteilen. In der "Sportschau" sagte Urban, es hätten sich bereits Spieler aus der Bundesliga gemeldet, die keine Angst hätten und nur nach einem Setting oder einem Rahmen gesucht hätten.

    In einem am Freitag veröffentlichen Instagram-Video hat Union Berlins Präsident Dirk Zingler Profifußballspielern bei einem möglichen Coming-out seine volle Unterstützung zugesichert: "Wenn es der Mut eines Einzelnen nicht schafft, dann braucht es vielleicht den Mut einer Gruppe. Ich kann dieser Gruppe nur sagen: Seid mutig. Wer wen liebt, spielt zu 99 Prozent eigentlich gar keine Rolle auf der Arbeit." Urban sagte: "Wir haben uns gefragt, was könnte ein richtiges Datum sein für ein Gruppen-Coming-Out im Profifußball, im Profisport. Es ist der letzte Bundesliga-Spieltag, der läuft. Die Europameisterschaft im Fußball in Deutschland steht vor der Tür." Neben dem Initiator und Zingler kam auch Vorstandsboss Alexander Wehrle vom VfB Stuttgart in dem Beitrag zu Wort. !Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ist es wahrscheinlich auch so, dass wir nur ein Leben haben. Und das müssen wir doch genießen", befand der 49-Jährige, der offen schwul lebt.

    Vor wenigen Tagen dämpfte Urban allerdings die Erwartungen vor dem Gruppen-Coming-out am Freitag in einem Interview mit dem Stern. "Aktive Profifußballer halten sich noch zurück", räumte der 53-Jährige auf Nachfrage ein. Was wirklich veröffentlicht wird, wisse man "nicht ganz genau". "Wir werden uns selbst überraschen lassen müssen", so Urban. Doch er sei nicht auf diesen einen Tag fixiert, er wolle mit der Kampagne "einen Rahmen schaffen, der es den Profis leichter macht".

    Coming-out im Profifußball: Bislang gibt es nur wenige Beispiele

    In Deutschland hat sich bislang kein aktiver Profi geoutet und auch international gibt es nur wenige Beispiele. Eines ist der tschechische Nationalspieler Jakub Jankto. Er hatte im vergangenen Jahr über seine Homosexualität gesprochen. "Ich bin homosexuell – und ich möchte mich nicht länger verstecken", sagte der 28-Jährige in einem in den sozialen Medien geposteten Video.

    2021 hatte sich bereits der australische Profi Josh Cavallo als homosexuell geoutet. "Ich bin stolz, öffentlich bekannt zu geben, dass ich schwul bin", sagte er damals in einem vom Klub veröffentlichten Video. In diesem Jahr hat er sich dann symbolträchtig im Stadion seines Klubs Adelaide United FC mit seinem Partner verlobt. (mit dpa)

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