"Ich stand gefühlt wie eine Mülltonne auf dem Platz und habe es einfach überhaupt nicht hinbekommen, mal einen vernünftigen Return mit der Rückhand reinzuspielen", sagte der Davis-Cup-Spieler nach der verdienten 2:6, 4:6, 7:6 (7:2), 5:7-Niederlage im Melbourne Park gegen den Qualifikanten Shang Juncheng. Gegen den erst 17 Jahre alten Chinesen fand Otte von Beginn an überhaupt nicht ins Match.
"Da muss man ganz offen und ehrlich zu sich sein: Es lag heute größtenteils an mir. Gegen so einen Gegner muss man über Aufschlag und Return kommen – das hat heute überhaupt nicht geklappt", sagte der Kölner: "Einfach Wahnsinn, was heute passiert ist. Ich kann es immer noch nicht richtig glauben."
Otte war auch deshalb so enttäuscht, weil er in der Vorbereitung auf das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres "bis zur Kotzerei" gearbeitet habe. "Körperlich habe ich mich auf dem Platz gut gefühlt, ich hätte noch zehn Sätze spielen können. Dass dann das Tennis und der Kopf nicht da sind, ist frustrierend", meinte der 29-Jährige. Der Sport sei "teilweise echt ätzend, aber ich liebe es trotzdem und bleibe dran".
Seit seiner Knieverletzung im Vorjahr konnte Otte nur noch selten Topleistungen abrufen. Womöglich sucht er nun die Hilfe von Mentaltrainern. "Vielleicht war da etwas im Kopf, da müsste man mal mit dem Experten sprechen", sagte Otte. Er habe sich "unwohl gespielt, irgendwie verklemmt". "Im Unterbewusstsein ist da vielleicht etwas."
(dpa)