Die spanischen Motorradfahrer sind wieder an der Spitze des Motorradsports. Der 26-jährige Jorge Martin konnte sich nach dem letzten Grand Prix in Barcelona an der Spitze der Fahrerwertung behaupten und gewann den Weltmeistertitel in der MotoGP – der höchsten Motorradklasse – mit einer Ducati. Sein italienischer Konkurrent Francesco Bagnaia (Ducati), der zuvor mit zwei Weltmeistertiteln die spanische, neunjährige Siegesserie der MotoGP beendet hatte, wurde Zweiter. Der sechsfache Weltmeister Marc Marquez (Ducati) gilt nur noch als der aktuell drittbeste Motorradfahrer der Welt.
Weltmeister Jorge Martin: „Das ist auch für Valencia!“
Dabei sah die Rangliste am Sonntag beim Grand Prix in Barcelona ganz anders aus: Dort gewann der 27-jährige Bagnaia mit einem Vorsprung von 1,47 Sekunden, Marquez wurde Zweiter und Martin Dritter. Für Martin war der Titelgewinn besonders emotional. Vor sechs Jahren wurde er Weltmeister in der Moto2, und drei Jahre später stieg er in die MotoGP auf. Entsprechend groß war seine Freude. Nach der letzten Runde sagte er: „Ich konnte in den letzten Runden kaum noch fahren und hätte fast zu weinen begonnen.“ Der Spanier richtete sich auch an seine Fans und fügte hinzu: „Das ist auch für Valencia!“
Dort hätte ursprünglich der letzte Grand Prix stattfinden sollen. Doch die Stadt kämpft immer noch mit den Folgen der Flutkatastrophe Ende Oktober, bei der über 200 Menschen ums Leben kamen und unzählige Gebäude zerstört wurden. Deshalb wurde das Rennen im Circuit de Barcelona-Catalunya, wenige Kilometer nördlich der Metropole, ausgetragen.
Letztes MotoGP-Rennen für Stefan Bradl?
Das Rennen am Sonntag war nicht nur für den neuen Weltmeister emotional, sondern auch für Stefan Bradl aus Zahling (Landkreis Aichach-Friedberg). Der frühere Moto2-Weltmeister war die vergangenen Jahre als Honda Testfahrer in der MotoGP aktiv – unter anderem für Marc Marquez – und durfte auch über Wildcards öfter an Rennen teilnehmen. So kam er etwa 2020 ganze 19 Mal zum Einsatz, weil Marquez nach einem schweren Unfall ausfiel. Bradl kündigte nun an, künftig seinen beiden Testfahrerkollegen im Honda-Team den Vorzug zu lassen. Beim Grand Prix in Barcelona belegte er den 22. und letzten Platz.
Übrigens: Im Vergleich der zehn besten Motorradfahrer von 2024 dominieren weiterhin die Südeuropäer. Vier von ihnen sind Italiener, fünf Spanier. Eine Ausnahme bildet der Südafrikaner Brad Binder, der mit einer KTM den fünften Platz belegt. (mit dpa)
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