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Goldener Triumph: Deutschlands 3x3-Basketballerinnen schreiben Geschichte

Olympia 2024

Die 3x3-Basketballerinnen sind Botschafterinnen ihres Sports

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    Die deutschen 3x3-Basketballerinnen haben ein herausragendes Turnier gekrönt und sensationell Olympia-Gold gewonnen.
    Die deutschen 3x3-Basketballerinnen haben ein herausragendes Turnier gekrönt und sensationell Olympia-Gold gewonnen. Foto: Sina Schuldt/dpa

    Als die bislang wohl überraschendste Goldmedaille für das deutsche Olympia-Team bei den Sommerspielen in Paris perfekt war, bildeten Svenja Brunckhorst, Sonja Greinacher, Elisa Mevius und Marie Reichert einen Kreis. Sie umarmten sich und hielten sich fest. Das deutsche 3x3-Team brauchte diesen Halt, denn die Knie wurden weich. Das Quartett hatte Historisches geschafft, zum ersten Mal überhaupt fährt der Deutsche Basketball Bund (DBB) mit einer Medaille von Olympischen Spielen nach Hause.

    „Es ist historisch – das nehmen wir jetzt mal so mit“, sagte Brunckhorst, die sich auch lange nach dem 17:16-Coup in einem packenden Finale gegen Spanien die Freudentränen aus den Augen wischen musste. Die 32-Jährige hätte sich kein schöneres Karriereende ausmalen können. „Es ist ein guter Zeitpunkt, um aufzuhören“, sagte Brunckhorst. Es gibt wohl keinen besseren für die 3x3-Pionierin, die ins Management des Basketball-Bundesligisten Alba Berlin wechseln und sich dort für „ihren“ Sport starkmachen wird.

    Goldenes Wunder in Paris: Team Brunckhorst schreibt Geschichte

    Das alles war für Brunckhorst an diesem Montagabend weg – ganz weit weg. Nachdem das deutsche Team in der Vorrunde nur eine Niederlage hatte einstecken müssen, war es in den Favoritenkreis aufgestiegen. Schon im Halbfinale gegen Kanada zeigte es beim 16:15 Nervenstärke. Sonja Greinacher versenkte kurz vor Schluss den entscheidenden Wurf zum Sieg.

    Schon da hatte das Quartett Unterstützung von einem erhalten, der im deutschen Basketball den Legendenstatus erreicht hat. Dirk Nowitzki fieberte direkt am Spielfeldrand mit. Der NBA-Star, der die Dallas Mavericks 2011 zum Titel in der nordamerikanischen Profiliga geführt hatte, erfüllte auch im Finale seine Rolle als Glücksbringer. Erneut musste das deutsche Team Widrigkeiten überstehen, lag mit 8:12 zurück. Doch vor allem Brunckhorst, die erst 20 Jahre alte Mevius und Greinacher, die in der Schlussphase auftrumpfte, zeigten teilweise blindes Verständnis.

    „Diese Mannschaft war mental so stark. Diese Qualität braucht man im Sport generell, beim 3x3 aber noch ein bisschen mehr, weil es hier Schlag auf Schlag geht und man sich keine Konzentrationsschwächen erlauben darf“, sagte Greinacher, die nach dem Gruppensieg gegen die hoch eingeschätzten Kanadierinnen realisierte, dass in Paris etwas ganz Großes möglich war: „Da wusste ich, dass das Turnier etwas ganz Besonderes für uns werden kann.“

    Nowitzki und die deutschen 3x3-Damen nach dem Gold-Coup.
    Nowitzki und die deutschen 3x3-Damen nach dem Gold-Coup. Foto: Frank Franklin II/AP

    Vor den Augen von Dirk Nowitzki holt das Team Gold

    Brunckhorst, Greinacher, Mevius und Reichert nutzten die Gunst der Stunde. Sie spielten sich im stimmungsvollen Stadion auf dem Place de la Concorde im Herzen von Paris in einen Rausch. Sie erkämpften und erspielten sich das Gefühl, unbesiegbar zu sein. Nachdem das Quartett die ersten Momente nach dem Triumph für sich gebraucht hatte, brach es danach aus den Spielerinnen heraus. Sie hüpften herum wie kleine Kinder, tanzten zur Musik, die der DJ auflegte.

    Dann zog es sie zur Ehrenloge, wo sie mit Nowitzki und der spanischen Basketball-Legende Pau Gasol abklatschten. „Dirk ist die deutsche Basketball-Legende. Unsere Augen haben gefunkelt, als wir gehört haben, dass er am Finaltag vor Ort ist. Wir haben noch ein Foto mit ihm gemacht“, sagte Brunckhorst.

    Die deutschen 3x3-Basketballerinnen krönten in Paris ihre Karriere. Und sie waren die besten Botschafterinnen ihrer Sportart. Menschen, die zuvor bei 3x3 an eine Matheaufgabe dachten, begeisterten sich für den dynamischen Sport. Umso größer war bei den Zuschauern der Ärger, als das ZDF am Montag in der Schlussphase des Halbfinals gegen Kanada die Übertragung im linearen TV unterbrach, Werbung zeigte und zu den Nachrichten überleitete.

    „Aufgrund der brisanten weltpolitischen Lage sollte die 19 Uhr ,heute’-Sendung möglichst zur gewohnten Zeit gesendet werden. Die Übertragung kurz vor dem Ende des Halbfinal-Spiels der deutschen 3x3-Basketballerinnen gegen Kanada abzubrechen, war aber ein Fehler“, teilte ZDF-Sportchef Yorck Polus am Dienstag mit.

    Brunckhorst, Greinacher, Mevius und Reichert haben mir ihren Leistungen dafür gesorgt, dass sich dieser Fehler nicht wiederholt.

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