Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Glosse: Zoff zwischen Genie Max Kruse und Malocher Maximilian Arnold

Glosse

Zoff zwischen Genie Max Kruse und Malocher Maximilian Arnold

    • |
    DFB-Coach Stefan Kuntz (links) mit Maximilian Arnold und Max Kruse.
    DFB-Coach Stefan Kuntz (links) mit Maximilian Arnold und Max Kruse. Foto: Arne Dedert, dpa

    Warum es der größte Wunsch von Max, Moritz und vielleicht auch Mathilda ist, Fußball-Profi zu werden liegt auf der Hand. Wer will nicht im Ruhm baden, nebenbei Millionen scheffeln bei einer akzeptablen Work-Life-Balance? Acht Stunden am Fließband zu stehen oder von früh bis spät Briefe austragen, ist nicht jedermanns Sache. So oder ähnlich denkt jedenfalls Max Kruse. Der Kicker des VfL Wolfsburg hat im linken Zeh gewiss mehr Talent als der Durchschnitt der deutschen Kicker. Ansonsten interpretiert Kruse seinen Job eher als Künstler.

    Max Kruse gilt als der letzte echte Typ in der Bundesliga

    Kruse gilt als der letzte echte Typ in einer ansonsten kreuzbraven Bundesliga. Zu den vielen Klischees über unsere Kicker, die nach dem höchstens zweistündigen Training zunächst drei Stunden beim Friseur chillen, bevor sie zum Tätowierer ihres Vertrauens nach London jetten, fügte der ehemalige Nationalspieler noch eine Facette hinzu. Zocken gehört ebenfalls zur Lieblingsbeschäftigung der Fußballer. Sie wissen ja nicht, wohin mit der unendlich vielen Kohle. Da kann man auch mal, so wie Kruse passiert, 75.000 Euro im Taxi liegen lassen.

    Neben den wenigen Kruses der Bundesliga gibt es vermutlich mehr Typen wie Maximilian Arnold. Der Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg ist eher der Fußball-Malocher. Zum 3:0 des VfL in Mainz steuerte Arnold ein krummes Ding bei, das vermuten lässt, dass doch ein Frosch im Ball wohnt. Die Flugbahn der Kugel glich einer S-Kurve. Danach plauderte der Torschütze ausgiebig über seinen Treffer. Auf die jüngsten Giftpfeile seines Teamkollegen wollte Arnold nicht eingehen. „Ich sage gar nichts dazu. Es ist wie es ist. Von mir wird nichts kommen. Es gibt einfach nichts dazu zu sagen. Für mich ist das komplett abgehakt.“

    VfL-Kapitän Maximilian Arnold zieht über Max Kruse her

    Wenn einer so hartnäckig leugnet, muss etwas passiert sein. Kruse hatte vor dem Bundesligaspiel über Instagram verärgert auf eine Aussage Arnolds in einem Kicker-Podcast reagiert. Der Wolfsburger Kapitän hatte sich dort bei einer Frage nach seiner Arbeit einen kleinen Seitenhieb auf Kruse nicht verkneifen können. „Ich fahre sehr gern zur Arbeit. Ich bin nicht – so wie Max Kruse – nur so dreieinhalb Stunden, sondern ein bisschen länger hier, mache gern was für mich und meinen Körper“, hatte Arnold gesagt.

    Mit dem Taxi zum Zocken nach Berlin

    Die Antwort von Kruse ließ nicht lange auf sich warten. Er wisse nicht, warum immer wieder einer über ihn herziehen würde. Kruse keilte auf Instagram zurück: „Wir wissen ja, woran es liegt. Nämlich: Der, der weniger Talent hat, muss halt mehr trainieren.“ Kruse selbst hatte noch im Sommer erklärt, dass er Fußball-Profi eher als Halbtages-Job sieht. Seine Arbeitszeiten lägen zwischen 9 und 13 Uhr. Wo kämen wir mit einem Acht-Stunden-Tag für Fußball-Profis hin? Da bliebe doch keine Zeit, um mit dem Taxi zum Zocken nach Berlin zu brausen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden