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Glosse: Preisgeld in der NBA: Die Reichen werden immer reicher

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Preisgeld in der NBA: Die Reichen werden immer reicher

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    Giannis Antetokounmpo von den Milwaukee Bucks verdient in der NBA gutes Geld. Und jetzt auch noch in einem neu eingeführten Pokal-Wettbewerb.
    Giannis Antetokounmpo von den Milwaukee Bucks verdient in der NBA gutes Geld. Und jetzt auch noch in einem neu eingeführten Pokal-Wettbewerb. Foto: Morry Gash, dpa

    Was soll der schnöde Mammon? Geld hat man oder nicht. Wichtig is auf'm Platz, wie die Fußballer gerne sagen. Für Ruhm und Ehre und ihren Herzensklub geben die Profisportler ihre Leidenschaft. Um den Rest soll sich der Manager oder die Spielerfrau kümmern. Den Eindruck, dass sie ihr Gehalt nicht wirklich interessiert, haben einige Kicker nachhaltig hinterlassen. Es geht die Legende, dass Horst Szymaniak, der Traum aller deutschen Arbeiterkinder, in Vertragsverhandlungen gefordert haben soll: "Ein Drittel? Nee, ich will mindestens ein Viertel!" Der Kumpel von Uwe Seeler aus Erkenschwick verprasste sein ganzes Geld und war später froh, dass er aus seiner achtjährigen Arbeit im Bergbau eine schmale Rente erhielt.

    Den Zaster nicht so wichtig nahm auch die englische Kickerlegende George Best, dessen Lebensstil sich in einem Zitat destillieren lässt: "Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst." Oder windige Finanzberater verbrannten die Millionen ihrer Schützlinge in dubiosen Bauherren-Modellen. In Europa spricht man nicht über Geld, zumindest nicht über die Gehälter von Fußballern, Eishockeyspielern oder Basketballern. 

    Geld im Profisport: Über Geld spricht man in den USA schon

    Ganz anders sind die Verhältnisse in den USA. Dort werden die Laufzeiten der Verträge und die Gagen wie selbstverständlich veröffentlicht. Eine Neiddebatte wie jenseits des Atlantiks kommt nicht auf. In der nordamerikanischen Basketball-Profi NBA wissen alle, dass Giannis Antetokounmpo in dieser Saison 45,64 Millionen US-Dollar verdient. In der Liga. Nur spielen jetzt die NBA-Stars neben der Meisterschaft auch noch einen Pokal aus. 

    Zwei Halbfinals und ein Endspiel an einem schillernden Ort, viel Star-Power, reichlich Prominenz auf den Rängen und kräftige finanzielle Anreize: Mit diesem Konzept will die beste Basketball-Liga der Welt an diesem Wochenende ihre erstmalige Austragung des neu eingeführten Pokal-Wettbewerbs feierlich beenden. Den Modus hat Antetokounmpo wohl verstanden. Dass er damit sein Bankkonto aufbessern kann, war ihm noch nicht bekannt. 

    100.000 Dollar Preisgeld für ein Spiel: Basketballer Giannis Antetokounmpo wirkt erstaunt

    Der Star der Milwaukee Bucks reagierte jedenfalls im TV-Interview nach dem 146:122 gegen die New York Knicks und dem Einzug ins Halbfinale sehr erstaunt, dass er soeben 100.000 US-Dollar Preisgeld verdient hatte. "Bekommen wir jetzt Geld? Wir bekommen Geld?", fragte der Grieche und schob in seiner typisch trockenen Art nach: "Die Reichen werden reicher." Wer hat, dem wird gegeben. Oder wie ein deutsches Sprichwort besagt: Der Teufel scheißt auf den größten Haufen.

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