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Glosse: Nach Sportstudio-Absage: Diese Fragen hätte Max Eberl verdient

Glosse

Nach Sportstudio-Absage: Diese Fragen hätte Max Eberl verdient

Florian Eisele
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    Das ZDF hat Leipzigs Sportdirektor Max Eberl aus dem Sportstudio ausgeladen.
    Das ZDF hat Leipzigs Sportdirektor Max Eberl aus dem Sportstudio ausgeladen. Foto: Jan Woitas, dpa

    Undank ist der Welten Lohn. Diese Erfahrung musste am Donnerstag der stets allen für Ratschläge zur Verfügung stehende Bundesliga-Manager Max Eberl erfahren. Der sollte am Samstagabend eigentlich im Aktuellen Sportstudio des ZDF als Gast auftreten, wurde aber wenige Tage vorher von dem Sender ausgeladen. Der Grund: Eberl habe in die redaktionelle Selbstbestimmung des Senders eingreifen wollen. Auf Eberls Wunsch hin sollten "bestimmte Themen ("Causa Gladbach") weitgehend" ausgeklammert werden – und da machte der Sender nicht mit. Soso.

    Ist natürlich nur die Sichtweise des ZDF. Bei Eberl hört sich das – zu Recht – viel positiver an. Er habe ein Interview geben wollen, das nach vorne gerichtet sein sollte. Denn zu der Gladbach-Sache sei, so Max Eberl gegenüber der dpa, "mehrfach alles gesagt worden". Unter anderem im Doppelpass von Sport1. Darin hatte Eberl ja schon betont, dass Red Bull Salzburg und Red Bu..., pardon: RB Leipzig, zwei komplett unterschiedliche Vereine seien, die längst "völlig entflechtet" voneinander seien. 

    Max Eberl hatte die Transferströme der RB-Klubs kritisiert

    Dass zwischen beiden Teams so viele Spieler (bald sind es 21 plus ein Trainerteam) wechseln, sei purer Zufall. Und wie reagieren die undankbare Fanszene und die mindestens ebenso undankbaren Journalisten auf so viel Klarheit? Glauben dem Max kein Wort! Speziell die Gladbacher Anhänger, bei denen Eberl lange seinen Dienst als Manager tat (und da heftige Kritik an den Transferströmen zwischen Leipzig und Salzburg geübt hatte), sind seither schlecht auf ihn zu sprechen.

    Aber nun ist es so, kein Eberl-Interview im Sportstudio. Schade, denn die Gesprächsführung, die Eberl den ZDF-Kollegen vorgeschlagen hätte, wäre so vielversprechend gewesen. Glücklicherweise liegen die Fragen unserer Redaktion vor. Vielleicht bekommen wir ja demnächst Antwort auf:

    • "Wie sehr stört Sie angesichts der Übermacht von Vereinen, wie etwa Manchester City, die Kommerzialisierung des Fußballs?"
    • "Zitrone, Ingwer oder Limette – was ist Ihr Lieblingsaroma in der Red Bull Cola?"
    • "Muss sich die Bundesliga nicht endlich für Investoren öffnen?"
    • Hand aufs Herz: Wie sehr stören Sie Kunstprodukte wie die TSG Hoffenheim oder der VfL Wolfsburg in der Bundesliga?"
    • "Wie viele Dosen Red Bull muss man trinken, um so aufgedreht zu sein wie Ihr Stadionsprecher?"

    Gute Fragen, sicher noch bessere Antworten. Wir bleiben an der Sache dran, Ehrenwort.

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