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Glosse: Künftig tragen die Bundesligakicker Bodycams

Glosse

Künftig tragen die Bundesligakicker Bodycams

Johannes Graf
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    Es wird Zeit: Künftig werden in der Bundesliga Bodycams getragen! Glosse. (Symbolfoto).
    Es wird Zeit: Künftig werden in der Bundesliga Bodycams getragen! Glosse. (Symbolfoto). Foto: Matthias Bein, dpa

    Höchste Zeit, sich mit den Bundesligaklubs zu solidarisieren und Mitgefühl zu zeigen. Sie haben es wirklich nicht einfach. Liefern Woche für Woche mit ihren Super-Super-Spielern Ereignisse auf Top-Niveau ab, bieten hohen Unterhaltungswert und lenken hunderttausende Menschen vom teils schwer zu ertragenden Alltag ab (Inflation, Krieg, AfD-Hoch). Doch mancher aus ihrem Entscheiderkreis scheint nicht verstanden zu haben, dass rund eine Milliarde Euro Fernsehgeld pro Spielzeit einfach nicht genügt, um dem Volk unbeschwerte Stunden zu ermöglichen. Anders ist nicht zu erklären, dass keine Mehrheit für den Einstieg eines Investors in die TV-Vermarktung gefunden wurde.

    Fußballunternehmen brauchen mehr als Peanuts!

    Doch so leicht werden sich die führenden Köpfe unter den führenden Bundesligisten nicht geschlagen geben. Gerade die Fußballunternehmen aus München, Dortmund, Leipzig oder Frankfurt brauchen dringend Kohle, werden in der Champions oder Europa League schließlich nur Peanuts verteilt. Wenn ab der Saison 2025/26 die Rechte mit den TV-Sendern verhandelt werden, müssen also innovative Vorschlägen her, um mehr Geld zu kassieren. Ein Ansatz der Deutschen Fußball-Liga (DFL): die Spiele für die Bezahlsender noch attraktiver gestalten. 

    Da lohnt der Blick in andere Sportarten. So soll in der DFL darüber diskutiert werden, ob die Profis künftig in der Halbzeitpause ein kurzes Interview geben könnten. Kennt der geneigte Eishockey-Fan längst. Warum also nicht auch im Fußball? Weitere Varianten: Interviews unmittelbar nach der Ankunft des Mannschaftsbusses oder der voyeuristische Blick in die Kabine. Bislang ein Rückzugsort vor der Öffentlichkeit, in dem Spieler noch Spieler sein darf. Aber was soll's? Wer zahlt, darf glotzen. 

    Letztlich können diese Vorschläge nur der Anfang sein. Vermarktet wird im Fußball schon exorbitant viel. Aber da geht natürlich noch mehr. Ließe sich alles ja noch gezielter nach Angebot und Nachfrage ausdehnen. Mit einem Dusche-Plus-Abo liefern die Sender nicht mehr nur Bilder aus der Kabine, sie erweitern ihr Spektrum um reichlich nackte Haut. Weiß doch jeder: Sex sells. Auf dem Spielfeld sind die Akteure längst gläsern. Warum also auf Mikrofon und Bodycam verzichten? Für Formel-1-Fahrer Alltägliches. Der Zuschauer fühlt sich wie in einem Computerspiel, wenn Abwehrspieler X seine Blutgrätsche setzt oder Stürmer Y den Ball ins Netz köpfelt. Und Trainer erklären künftig exklusiv und vorab im Pay-TV, wen sie aufstellen werden und welche Taktik zum Sieg führen wird. Ob er aufläuft, erfährt der Kicker selbstverständlich nicht mehr in einer Spielersitzung, sondern mithilfe einer Live-Übertragung des Senders, den er selbst abonniert hat.

    Die Verhandlungen mit den Sendern könnten wirklich spannend werden.

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