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Glosse: Kaum Geld, keine Wertschätzung: So schwer hatte es Messi in Paris

Glosse

Kaum Geld, keine Wertschätzung: So schwer hatte es Messi in Paris

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    Überstand in Paris offenbar ein zwei Jahre dauerndes Martyrium: Lionel Messi.
    Überstand in Paris offenbar ein zwei Jahre dauerndes Martyrium: Lionel Messi. Foto: Christophe Simon/3p-afp, dpa

    Lionel Messi hat's nicht leicht. Klar: Natürlich hört sich das alles schön an mit dem irrsinnigen Gehalt, der Vergötterung vor allem in seiner Heimat Argentinien und den vielen Vorzügen, die so eine Popularität mit sich bringt. Dass aber selbst ein erkleckliches Gehalt von 40 Millionen Euro, dass der 36-Jährige zuletzt pro Jahr von Paris St. Germain erhalten hat, keine Garantie für Freude ist, zeigen nun Enthüllungen des Kickers.

    PSG-Präsident kontert Messi: "Bei allem Respekt ..."

    Demnach sei die Zeit in der französischen Hauptstadt vor allem eines gewesen: eine Episode des Leidens, ein zwei Jahre währendes Martyrium. Am deutlichsten sei das zu sehen gewesen, als Messi als Weltmeister und mit einem neuen Bademantel behangen aus Katar zurückkam. In einem Interview sagte Messi nun: "Auch wenn es mir bei PSG nicht gut ging, bin ich dort zum Weltmeister geworden. Alle Dinge haben einen Sinn. Aber ich war der einzige Spieler der Weltmeistermannschaft, der bei seinem Klub keine Anerkennung bekam."

    Nasser Al-Khelaifi ist der Präsident von Paris Saint-Germain.
    Nasser Al-Khelaifi ist der Präsident von Paris Saint-Germain. Foto: Claude Paris/AP, dpa

    Nur ein Spalier seiner Mitspieler, als er ins Training zurückkehrte. Aber: Keine Extra-Parade im Stadion, kein kollektiver Kniefall des Landes, das von Messi mit seiner Anwesenheit beehrt wird – eine Frechheit war das. Manche argumentieren damit, dass es in Frankreich ein wenig komisch gewesen wäre, Messi als Weltmeister abzufeieren – schließlich gewann er mit Argentinien ja das Finale gegen die Bleus, für die auch noch sein PSG-Kollege Kylian Mbappé auf dem Platz stand. Nasser Al-Khelaifi, Präsident von PSG, etwa argumentiert so: "Bei allem Respekt: Wir sind ein französischer Verein und es war natürlich ein empfindliches Thema, ihn in unserem Stadion zu feiern. Wir müssen auch Respekt vor dem unterlegenen Land, seinen Mitspielern aus der französischen Nationalmannschaft und unseren Fans zeigen."

    Musste Messi etwa seine Schuhe selbst binden?

    Pah! Was hat das einen Messi zu interessieren! Sehr wahrscheinlich war diese mangelnde Wertschätzung nur die Spitze des Eisbergs. Musste Messi etwa seine Schuhe selbst binden? Seine Trinkflasche selbst auffüllen? Wurde er am Ende von seinem Trainer dazu gezwungen, Defensivarbeit zu erledigen? Es spricht für den Edelmut des Stürmers, dass er sich nicht weiter dazu äußert. Hoffentlich begegnen ihm die Leute bei Inter Miami, seinem neuen Verein, mit mehr Respekt. Das Gehalt ist jedenfalls ein zufriedenstellendes Trostpflaster, bis zu 60 Millionen soll es pro Jahr geben. Aber Geld ist eben nicht alles. Siehe Paris. Ach.

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