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Glosse: Die Vorbereitungen für die Olympischen Winterspiele in Italien verzögern sich

Glosse

Die Vorbereitungen für die Olympischen Winterspiele in Italien verzögern sich

Andreas Kornes
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    In Italien finden die Winterspiele 2026 statt.
    In Italien finden die Winterspiele 2026 statt. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Skispringen ist eine tolle Sportart. Wagemutige Athletinnen und Athleten stürzen sich steile Rampen hinunter und segeln dann majestätisch ins Tal. Das ist möglicherweise leicht idealisiert, im Kern aber korrekt. Die Sportart gehört speziell um den Jahreswechsel zu den Lieblingen der Fernsehsportler. Vielleicht, weil zu dieser Jahreszeit ansonsten (außer Darts) nicht viel los ist in der Sportwelt. Aber egal: Der Traum vom Fliegen fasziniert die Menschen seit jeher und Skispringen kommt dem schon ziemlich nahe. Voraussetzung dafür ist eine funktionsfähige Schanze. Klingt einfach, ist es auch. Stehen ja genügend dieser riesigen Dinger herum. Vier der bekanntesten sogar in der näheren Umgebung. In Oberstdorf und in Garmisch-Partenkirchen, drüben in Österreich dann noch Innsbruck und Bischofshofen. Schon ist die Vierschanzentournee komplett. 

    Dummerweise finden die nächsten Winterspiele in Italien statt. Und dort haben sie offenbar noch Nachholbedarf, was das Thema Skisprungschanzen angeht. Am Freitag machte die Nachricht die Runde, dass die Arbeiten in Predazzo im Val di Fiemme arg in Verzug geraten sind. Im Jahr vor Olympischen Winterspielen ist es gute Tradition, auf den künftigen olympischen Anlagen einen Weltcup als Generalprobe abzuhalten. Geplant war das für Mitte Januar 2025 – und fällt nun aus. Grund: Die Schanzenanlage wird nicht rechtzeitig fertig.

    IOC kämpft um Gastgeber – zu groß, zu teuer, zu korrupt

    Jetzt hat das IOC eh schon reichlich Probleme, für seine olympische Winter-Version überhaupt Gastgeber zu finden. Die meisten Nationen westlicher Prägung, wo noch ein paar Schneeflocken liegen, haben in den vergangenen Jahren dankend abgewunken. Zu groß, zu teuer, zu korrupt und was einem sonst so alles einfällt, wenn es um die Machenschaften des IOC geht. Mit Winterspielen schmückten sich zuletzt stattdessen Peking (2022), Pyeongchang (2018) und Sotschi (2014).

    Und jetzt eben Italien. Wie schön. Eine im Wintersport verankerte Nation, zumindest deren Norden. Da muss man dann wohl über das ein oder andere Problemchen in der Vorbereitung hinwegsehen. Oder anders formuliert: Den Chinesen wäre das wohl nicht passiert. Ein paar Tausend Freiwillige lassen sich da doch immer finden, die nichts lieber machen, als flugs noch schnell eine Skisprungschanze aus dem Boden zu stampfen. Die Arbeiter hätten dann zwar wenig mit der zugehörigen Sportart anfangen können, aber egal: Hauptsache die Schanze steht. In Italien halten sie es eher mit dem Spruch: Chi va piano, va sano e va lontano. Frei übersetzt: Gut Ding will Weile haben. Irgendwie bekommen sie es dann schon hin. Calma e gesso!

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