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Glosse: Die meisten Hasskommentare: Was ist am 1. FC Köln so schlimm?

Glosse

Die meisten Hasskommentare: Was ist am 1. FC Köln so schlimm?

Florian Eisele
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    Trainer der online am häufigsten beleidigten Mannschaft: Köln-Coach Steffen Baumgart.
    Trainer der online am häufigsten beleidigten Mannschaft: Köln-Coach Steffen Baumgart. Foto: dpa

    Der FC Bayern ist Rekordmeister, Klassenprimus, immer Favorit. Und er wird geliebt oder gehasst, dazwischen gibt es nichts. Das ist so gewollt und Teil der Folklore, die der FCB um sich herum gestrickt hat. Zu sehen ist das an Slogans wie "Mia san mia" (Metaebene: Und wer ihr seid, ist uns wurscht) sowie "Euer Hass ist unser Stolz" (keine Metaebene).

    Dazu gehört es eben auch, dass der FC Bayern auch einiges an Ablehnung verputzen muss. Umso erstaunlicher ist das, was das Online-Portal Kelbet in einer Untersuchung der sozialen Medien zutage gefördert hat. Die Macher einer Studie haben sich insgesamt über 928.000 Tweets über die Vereine der 1. Bundesliga angesehen und diese nach potenziellen Hassbotschaften untersucht. Das Ergebnis: In der Summe wurden zwar mit 251.750 Beiträgen am meisten über den FC Bayern gesprochen – ein Schimpfwort oder eine Beleidigung steckte aber nur in 2,8 Prozent aller Tweets. Macht in der "Hasstabelle" nur einen elften Platz.

    Am anderen Ende der Skala steht der SC Freiburg

    Tatsächlich am meisten Ablehnung erhielt ein anderer Klub, der in aller Regel des Klassenprimus-Status unverdächtig ist: der 1. FC Köln. Von den rund 40.000 Tweets enthielten stattliche 6,2 Prozent eine Beleidigung. Am anderen Ende der Skala stehen mal wieder die sympathischen Breisgauer: Nur 2,0 Prozent der untersuchten Inhalte haben eine Beleidigung.

    Stellt sich nur die Frage: Was ist denn bitte so schlimm an Köln? Klar: Dieser Karneval, der nervt. Und der Dom – total überschätzt. Und schon der mittlerweile verstorbene Altmeister Udo Lattek wusste: "Im Kölner Stadion ist immer so eine super Stimmung, da stört eigentlich nur die Mannschaft."

    Doch vielleicht, ganz vielleicht, liegt bei der Untersuchung ein Fehler vor. Denn beinahe wäre ein anderer Verein statt der Freiburger auf dem Rang mit der höchsten Sympathie gelandet: RB Leipzig erhielt nur wenig mehr beleidigende Tweets als der SC. Dass der Brauseklub mit aktuell 21 von Red Bull zugelassenen Mitgliedern einer der beliebtesten Klubs Deutschlands sein soll, darf bezweifelt werden.

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