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Glosse: Der VfB senkt die Promillegrenze: Hochprozentiges aus Stuttgart

Glosse

Der VfB senkt die Promillegrenze: Hochprozentiges aus Stuttgart

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    Zu Zeiten von Matthias Sammer und Krassimir Balakov galt beim VfB Stuttgart noch keine 1-Promillegrenze.
    Zu Zeiten von Matthias Sammer und Krassimir Balakov galt beim VfB Stuttgart noch keine 1-Promillegrenze. Foto: Bernd Weißbrod, dpa

    Eine neue Bundesliga-Saison startet am Freitagabend – und mit ihr ein bunter Strauß an Neuigkeiten. Natürlich hat jeder Verein neue Spieler verpflichtet, die Fans gehen (überwiegend) mit frischem Elan an den Start, aber es gibt teilweise auch neue Regeln, die es zu beachten gilt. Eine davon betrifft das Stadion des VfB Stuttgart. Dort durfte, wer ins Stadion wollte, bislang einen Alkoholwert von 1,4 Promille aufweisen. Nun heißt es schon für alle, die mit mehr als einem Promille Einlass begehren: Du kommst hier nicht rein.

    Damit hat Stuttgart die nun rein formal härteste Beschränkung der Bundesliga, wie das ZDF recherchiert hat. In Gladbach, Köln, Leipzig und Freiburg liegt die Grenze bei 1,1 Promille, in Hoffenheim bei 1,2. In Bochum und Frankfurt ist erst bei 1,6 Promille Schluss, während bei allen anderen Vereinen – also etwa dem FCA und dem FCB – die Devise gilt: Was zu viel ist, entscheidet der Ordnungsdienst nach eigenem Ermessen. (Wobei ohnehin etwas fraglich ist, wie diese Werte am Einlass in Erfahrung gebracht werden sollen.)

    1,6 Promille gelten etwa auf Schalke, in Frankfurt und Bochum

    Die in Bochum und Frankfurt, in der 2. Liga, aber auch auf Schalke sowie in Hannover, Osnabrück und Paderborn geltenden 1,6 Promille sind ein recht stattlicher Wert. Laut der Fachliteratur ist schon ab 0,8 Promille das Sichtfeld eingeschränkt, die Reaktionszeit verlängert und die Stimmung enthemmter. Je näher man den 2,0 Promille kommt, desto eher kommen die genannten Symptome sowie Gleichgewichtsstörungen, Sprachstörungen und Verwirrtheit dazu.

    Spötter würden sagen: Eben diese Attribute – Verwirrtheit, Euphorie, eingeschränktes Sichtfeld – sind oft die letzte Chance, die auf dem Rasen gezeigten Darbietungen halbwegs erträglich zu machen. Dementsprechend groß ist der Unbill in den Fanforen des VfB, der seinen Anhängern in den vergangenen Spielzeiten einiges zugemutet hat. "Das habt ihr falsch verstanden – die 1,4 Promille sind der Mindestwert, ohne den es keinen Zutritt gibt", echauffiert sich einer. Ein anderer fordert: "Können wir uns einfach nur darauf einigen, dass diese Saison mal unsere Spieler nüchtern sein sollen?"

    Wem das zu hart ist, dem bleibt nur der Gang in die Hobbyliga. Dort, wo die Teams noch Namen wie FC Saufhemden, FC Biercelona oder FC Kopinnacken tragen, wird nie eine Promillegrenze bestehen.

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