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Glosse: Der erste Trainer ist schon seinen Job los: Braga greift nach dem ersten Spieltag zur Notbremse

Glosse

Der erste Trainer ist schon seinen Job los: Braga greift nach dem ersten Spieltag zur Notbremse

Florian Eisele
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    Den Verantwortlichen von Sporting Braga blieb keine Wahl.
    Den Verantwortlichen von Sporting Braga blieb keine Wahl. Foto: David Inderlied, dpa (Symbolbild)

    Es soll hier keiner vom Herbst schwadronieren, in dem zuerst die Blätter und dann die Trainer fallen. Die Schonfrist für Übungsleiter, die hinter den Erwartungen zurück bleiben, ist deutlich geringer. Zu spüren bekam das nun Daniel Sousa, seines Zeichens Fußball-Trainer und bislang beim portugiesischen Erstligisten Sporting Braga angestellt. Der 39-Jährige hatte den Verein erst vor sechs Wochen übernommen und startete unlängst mit seinem Klub in die neue Saison. Nach einem 1:1 im Auftakt gegen Estrela Amadora musste der Verein aber handeln – und trennte sich von Sousa. Auch der gesamte Trainerstab musste gehen.

    Wer darin ein überstürztes, panikartiges und letztlich völlig unprofessionelles Handeln erkannt haben will, hat natürlich rein gar nichts verstanden. Schließlich markierte das Unentschieden zum Auftakt nur das Ende einer langen Abwärtsspirale. Auch in den sechs Wochen zuvor hatte Braga keinen einzigen Punkt in Pflichtspielen errungen. Erbsenzähler mögen argumentieren, dass das wegen der Sommerpause der portugiesischen Liga auch gar nicht möglich war, aber Statistik bleibt Statistik.

    Daniel Sousa bei Sporting Braga nach nur sechs Wochen entlassen

    Die Verantwortlichen von Sporting Braga hatten lange, lange Geduld mit ihrem leitenden Angestellten. Doch genug ist eben auch genug. Und mit diesem Verhalten stehen sie ja beileibe nicht allein. Legendär ist bis heute der Schritt von Jean Löring. Der feuerte in der Halbzeitpause des Spiels seiner Kölner Fortuna, damals Zweitligist, seinen Trainer Toni Schumacher. Das 0:2 gegen Waldhof Mannheim war damals zu viel gewesen für den umsichtigen Vereinsboss, der im richtigen Moment die Notbremse zog. Dass der mittlerweile verblichene Löring sich von einer Wagenladung Kölsch und einer mittelgroßen Batterie Glühwein zu dem Schritt inspirieren habe lassen, ist im Übrigen eine üble Nachrede.

    Insgeheim dürfte sich die Vereinsführung von Sporting Braga vielleicht wünschen, denselben radikalen Mut gehabt zu haben wie der FSV Mainz 05 im Sommer 2009. Der entließ als Bundesliga-Aufsteiger seinen Coach Jörn Andersen. Der Norweger hatte zwar die Rheinhessen zurück in die Beletage geführt, aber ebenfalls in der Sommerpause keinen einzigen Punkt geholt. Der Schritt, der keinen Tag zu spät kam: Noch vor dem ersten Bundesliga-Spieltag musste er seine Sachen packen.

    Die umsichtigen Braga-Macher haben übrigens schon einen neuen Übungsleiter ins Amt gehoben: Carlos Carvalhal ist ab sofort im Amt. Klingt gut, aber der 58–Jährige sollte besser schnell Punkte holen, wenn er seinen Job behalten will. Bislang ist Braga unter seiner Regie noch sieglos.

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