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Glosse: Der Beweis: Schulterklopfen entspannt

Glosse

Der Beweis: Schulterklopfen entspannt

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    Eine Studie hat ergeben, dass Schulterklopfen die Trefferquote im Basketball erhöhen kann.
    Eine Studie hat ergeben, dass Schulterklopfen die Trefferquote im Basketball erhöhen kann. Foto: Marx Vasconcelos, dpa

    Es sollte sich herumgesprochen haben, dass es wenig bringt, den Mannschaftskollegen als Flitzpiepe, Stümper oder Versager zu titulieren. Auch wenn er oder sie schlichtweg eine Pfeife ist. Auch in jedem Erziehungsratgeber empfehlen die Experten, dass der Nachwuchs positiv motiviert werden soll. Loben, loben und noch mal loben hilft in der Entwicklung des Sprösslings. Wenn das Kind mit zehn Jahren bis Zehn zählen kann, ist es dagegen nicht angebracht, in Jubelstürme auszubrechen und die Mathematikkünste überschwänglich zu kommentieren: "Das hast du unglaublich großartig gemacht."

    Aber ja, positive Anfeuerung hilft, das Selbstbewusstsein und die Leistung zu steigern. Auch bei Erwachsenen. Eine kurze aufmunternde Berührung kann ebenfalls nützlich sein. Das zeigt eine Untersuchung aus dem Frauen-Basketball. Laut einer Studie kann Schulterklopfen bei den Korbwerferinnen Stress abbauen und so zu besseren Wurfleistungen beitragen. Das berichten Forschende aus der Schweiz, Deutschland und den USA nach Auswertung von Frauen-Basketballspielen in einer US-College-Liga im Fachjournal Psychology of Sport and Exercise.

    Freiwürfe im Basketball zählen zu den stressigsten Momenten

    Die Sportpsychologin Christiane Büttner von der Universität Basel untersuchte mit Kollegen doppelte Freiwürfe, die nach Fouls zugesprochen werden. Sie gehören zu den stressigsten Momenten im Basketball und sind oft spielentscheidend. Insgesamt wurden 835 Freiwurf-Paare aus 60 Spielen analysiert. Dabei wurde beobachtet, wie viele der Teamkolleginnen die Werferin vor ihrem zweiten Wurf etwa durch Schulterklopfen oder einen Händedruck berührt hatten. Die Berührungen hatten einen messbaren Einfluss auf die Erfolgsquote des zweiten Wurfes - allerdings nur dann, wenn der erste Versuch danebengegangen war. 

    Das Forscherteam um Büttner untersuchte in einem weiteren Schritt, ob sich aufmunternder Körperkontakt auch auf die Saisonergebnisse der jeweiligen Mannschaften auswirkt. Dabei deuteten die Daten zwar einen positiven Zusammenhang an, der sich aber als nicht statistisch signifikant erwies. Verkürzt gesagt: Wenn es stressig wird, können Streicheleinheiten nie verkehrt sein. 

    Die Wissenschaft weiß: Kuscheln entspannt

    Die Studienautorin folgert aus ihren Untersuchungen, dass Berührungen ein probates Mittel gegen die leistungsmindernden Auswirkungen von Stress sein können. Das gelte auch für andere Sportarten oder in Beziehungen oder bei der Arbeit. Irgendwie haben wir es allerdings geahnt: Kuscheln ist gesund und entspannt. Schon im Alten Testament war die Handauflegung ein Mittel, um Segnungen zu übertragen. Dann klappt es nicht nur mit dem Freiwurf.

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