Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Glosse: Champions League-Reform geht einfach nicht weit genug

Glosse

Champions League-Reform geht einfach nicht weit genug

Bill Titze
    • |
    • |
    Die Champions League Reform sorgt bei Fans für heftige Diskussionen.
    Die Champions League Reform sorgt bei Fans für heftige Diskussionen. Foto: dpa

    Die Uefa lässt sich gerne etwas einfallen, um die Fans zu beglücken. Die Einführung der Conference League war zum Beispiel ein solcher Fall. Spiele wie FC Noah gegen MFK Ruzomberok setzen neue Maßstäbe in Sachen Telegenität und sportlicher Qualität. Umso erstaunlicher ist es da, dass der Fußballverband nun von diesem Pfad abrückt und offenbar Angst vor der eigenen Courage entwickelt hat. Die Reform der Champions League muss schlicht als klarer Fehlschlag bezeichnet werden.

    Enttäuschungen gibt es zuhauf, sie alle hier aufzuzählen würde nur dafür sorgen, dass keine Zeit mehr bliebe, um tatsächlich alle 100 Spiele zu verfolgen, die ab dieser Saison an den Spieltagen in der Königsklasse stattfinden werden. Zumindest, dass diese Spieltage doch zeitlich weiterhin arg begrenzt sind, darf aber nicht unter den Tisch fallen. Spieltage der Champions League sind weiterhin Dienstag und Mittwoch, ein einziger mickriger Donnerstag kommt dazu. Was erlauben Uefa?! Eine 40-Stunden-Woche sollte ja wohl mindestens drin sein. Dass uns FK Bodö Glimt und Quarabag Agdam nicht an Heiligabend ihre filigranen Künste als Weihnachtsschmaus präsentieren, ist vollkommen aus der Zeit gefallen.

    36 Mannschaften in der Champions League sind deutlich zu wenig

    Wie blanker Hohn wirkt es, dass in der neuen Liga nur 36 Mannschaften dabei sind. Das steht in keiner Relation zu den hunderttausenden Teams, die sich Woche für Woche den Allerwertesten aufreißen. Eine Quote von 80 Prozent wäre ja ohne Probleme umsetzbar. Excel-Experten für die Berechnung der Ligatabelle sollte es bei der Uefa geben. Um die tausenden teilnehmenden Mannschaften auszuwählen, müssen aber weiterhin die höchsten Qualitätsstandards gelten. Diese sollten sich nicht nur auf das Fußballerische beschränken. Wer stark am Glas ist, muss genauso berücksichtigt werden wie die beste AH-Mannschaft Andorras in der Ü80-Klasse. Denkbar sind auch Wildcards, wie sie in anderen Sportarten längst Usus sind. Wieso nicht den Verein mit dem schönsten Wappentier teilnehmen lassen?

    Zugegeben, das sind immer noch recht konservative Vorschläge, die den Hunger der Fans nach echtem Fußball der Königsklasse nicht in Gänze stillen können. Aber sie wären immer noch besser als das jetzt präsentierte Reförmchen. Mit diesem ist wirklich niemandem in der Fußballwelt geholfen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden