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Kurioses: Baseball-Profi wechselt während eines Spiels den Verein

Kurioses

Baseball-Profi wechselt während eines Spiels den Verein

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    Danny Jansen wechselte während des Spiels von den Toronto Blue Jays zu den Boston Red Sox.
    Danny Jansen wechselte während des Spiels von den Toronto Blue Jays zu den Boston Red Sox. Foto: Charles Krupa, AP

    Wer A sagt, muss auch B sagen. Wer sich die Suppe eingebrockt, muss sie auch auslöffeln. Wer sich etwas auf den Teller schaufelt, muss es auch aufessen. Es sind Grundtugenden der mütterlichen Erziehungslehre, die die meisten Menschen irgendwann verinnerlichen. Von unrühmlichen Ausnahmen einmal abgesehen. Im Sport zeigt sich das Scheitern der Erziehung meistens daran, dass Spieler plötzlich ihre Lust am Training verlieren, um ihren Vertrag früher beenden zu dürfen. Was sich Danny Jansen in der amerikanischen Major League Baseball aber leistete, das dürfte jedem noch so routinierten Suppenauslöffler das Besteck aus der Hand fallen lassen.

    Auch Jansen wechselte den Verein. Zum Streiken war ihm das Training aber wohl nicht wichtig genug. Vielmehr nutzte er gleich ein Spiel seiner Toronto Blue Jays, um mittendrin zum gegnerischen Rivalen, den Boston Red Sox, zu wechseln. Gut, das Match war zwei Monate lange unterbrochen gewesen. Ein Unwetter hatte das Weiterspielen im Juni unmöglich gemacht. Eine großartige Gelegenheit für Jansen, die Partie mit seiner angestammten Mannschaft nicht fertig spielen zu müssen. Bis zum Restart hatte er sich für das andere Team entschieden.

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    Nicht auszudenken, wenn Manager plötzlich Vertragsverhandlungen noch während eines Spiels führen würden. Die aufgrund der Anstrengung nicht mehr zurechnungsfähigen Sportler wären mitunter schnell bereit, den ach so geliebten Verein für ein paar Euro zu verlassen und beim Gegner anzuheuern. Das ist natürlich jetzt schon meistens der Fall. Nur den Fans bleibt bisher zumindest noch ein wenig Zeit, sich auf den Wechsel des Fahnenflüchtigen vorzubereiten. Und so problemlos von Liebesbekundungen auf Schmähgesänge umzustellen.

    Aber auch die Spieler selbst sollten sich solch ein Verhalten noch einmal gründlich überlegen. Mit sich selbst das Trikot zu tauschen, dürfte wohl nur den größten Egos Freude bereiten. Und bei eigenem Treffer würde sich noch mehr die Frage stellen, ob Jubeln eigentlich angesagt ist. Könnte ja sogar schon der Ex-Verein sein. Die unzähligen „Verflossenen“ machen das heute bereits zu einer Wahrscheinlichkeitsrechnung mit mehreren Variablen. Gebracht hat der fliegende Wechsel sowieso nichts. Danny Jansen ging mit „seinen“ Boston Red Sox nämlich als Verlierer vom Platz. Hätte er besser mal B gesagt.

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