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Glosse: Andi Brehme verschickt versehentlich Video mit nackter Freundin im Bild

Glosse

Andi Brehme verschickt versehentlich Video mit nackter Freundin im Bild

Tilmann Mehl
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    Ist vielleicht doch gar kein Social-Media-Experte: Andreas Brehme.
    Ist vielleicht doch gar kein Social-Media-Experte: Andreas Brehme. Foto: Sven Hoppe, dpa (Archivbild)

    In gerade einmal 59 Sekunden verdeutlicht Andreas Brehme die soziokulturellen Herausforderungen, vor der eine ganze Gesellschaft steht, und kombiniert sie ebenso geschickt wie unbewusst mit der digitalen Transformation der Arbeitswelt. Andreas Brehme hat ein Nackt-Video seiner Freundin veröffentlicht. Unabsichtlich. Was zum Thema der Achtsamkeit führt, das eines der wichtigsten der Neuzeit zu sein scheint, betrachtet man beispielsweise die Bereiche Klima-Kleber, Heizungs-Hammer und Work-Life-Balance. 

    Ein möglichst achtsamer Umgang mit Ressourcen aller Art (Zeit, Kohle, Pattex) dominiert die gesellschaftlichen Debatten. Exemplarisch zeigte Brehme nun, welche Folgen es haben kann, unachtsam mit digitalen Techniken umzugehen. Der Weltmeister hantierte mit dem Handy unbedarfter als mit dem Ball in jener notte magica 1990. Er wollte lediglich mit seiner Kamera Geburtstagswünsche für einen nicht näher bekannten "lieben Alfred" aufnehmen, als am Ende des Videos als Überraschungsgast seine nur mit einem Slip bekleidete Freundin eingefangen wurde. Brehme aber löschte das Video nicht, sondern übermittelte es offenbar ungesehen den Gratulanten des "lieben Alfred", auf dass sie es dem Jubilar zum 80. Geburtstag zeigen konnten.

    Freundin von Andreas Brehme lacht über das Versehen

    Nun gelangte das Video in die Öffentlichkeit. Wie und warum? Offen. Brehme ging schlicht nicht achtsam mit der Privatsphäre seiner Freundin um. Immerhin zeigte die sich beeindruckend unbeeindruckt. "So kann man mich auch am Strand beim Umziehen sehen. Oder in der Sauna. Wir lachen drüber, und ich ziehe Andy auf, meinen Social-Media-Experten", sagte sie der Bild

    Womit der Punkt der digitalen Transformation erreicht ist. Verdingten sich verdiente Fußballer früher dazu, Möbelhäuser zu eröffnen, um ihr karges Auskommen ein wenig aufzubessern, verschicken sie mittlerweile gegen Gebühr Glückwünsche jeglicher Art. Früheren Weltmeistern blieb diese Art der Einkommens-Aufbesserung verwehrt. Sonst hätte beispielsweise Helmut Rahn aus dem Hintergrund Videos posten können. Für die Zukunft freilich sind noch ganze neue Geschäftsmodelle denkbar. Mario Götze könnte beispielsweise als Hologramm mehrere LNG-Terminals und Windräder gleichzeitig eröffnen. Künstliche Intelligenz machts möglich.

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