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Glosse: Alexander Zverev im Wohnzimmer von Snoop Dogg

Glosse

Alexander Zverev im Wohnzimmer von Snoop Dogg

Tilmann Mehl
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    US-Rapper Snoop Dogg spielt nun auch bei den US Open eine Rolle, zumindest für Alexander Zverev.
    US-Rapper Snoop Dogg spielt nun auch bei den US Open eine Rolle, zumindest für Alexander Zverev. Foto: Tony Gutierrez/AP, dpa

    Die Meinungen gehen auseinander, ob der Rapper Snoop Dogg ein gutes Vorbild für die Jugend ist. Einerseits hat er es zum Self-Made-Millionär gebracht. Aus dem Armenviertel zum Musik-Mogul. Andererseits nahm Snoop Dogg auf dem Weg dorthin bei vielerlei Abzweigungen jene, die nicht zwingend mit einem moralisch-integeren Lebenswandel in Einklang stehen. Er führte beispielsweise unter dem Pseudonym Snoop Scorsese Regie bei einem Film, der eindeutig der Erwachsenenunterhaltung zuzuordnen ist. Gedreht wurde das Kleinod erotischer Filmkunst übrigens in seinem Haus. Zu den Wohnbegebenheiten aber an späterer Stelle noch mehr. Die Texte seiner Songs: Alice Schwarzer würde dazu eher nicht mit dem Hintern wackeln.

    US-Rapper Snoop Dogg spielt nun auch bei den US Open eine Rolle, zumindest für Alexander Zverev.
    US-Rapper Snoop Dogg spielt nun auch bei den US Open eine Rolle, zumindest für Alexander Zverev. Foto: Tony Gutierrez, AP/dpa

    Snoop Dogg also darf als ambivalente Persönlichkeit gelten. Aber wer tut das nicht? Oftmals hängt es schlicht von der Sichtweise ab, welche moralische Einordnung eine Handlung erfährt. Anhänger von Selbstbestimmung und einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung goutieren wahrscheinlich Mr. Doggs bekannten Marihuana-Konsum. In wertkonservativen Gesellschaftsschichten hingegen lehnt man die Raucherei eher ab. 

    In Deutschland riecht es wie in der Küche Baslers

    Die Verortung Alexander Zverevs in diesem Kontrast ist schwierig. Als Geschäftsreisender im Tennis-Zirkus ist er von jeher weltoffen, aber gesundheitsförderlich ist der Genuss auch pflanzenbasierter Drogen nun eher nicht. Zverev also wertete gar nicht, sondern stellte nach seinem Auftaktmatch bei den US Open lediglich fest, dass es auf dem Court gerochen habe wie in "Snoop Doggs Wohnzimmer". In New York ist Kiffen erlaubt. Wie ja beispielsweise Bier zu trinken in Deutschland, weshalb es in manchem Fanblock so riecht wie in der Küche Mario Baslers. 

    Das Klientel ließ bisher eher vermuten, dass es auf den Tennisplätzen dieser Welt nach Geld roch. Das stinkt ja bekanntermaßen nicht. Nun also Gras. Das duftete so intensiv, dass sich Maria Sakkari beim Schiedsrichter beklagte. Der allerdings hatte gegenüber den Rauchwölkchen keine Sanktionsmöglichkeiten. Auf Sakkari hatte das Gras eher nicht die ihm nachgesagte beruhigende Wirkung. Sie schied aus. Zverev hingegen erreichte problemlos die zweite Runde. Und kommt dort möglicherweise wieder in den Genuss von Snoop Doggs Kräuterküche.

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