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Gegnerin gibt auf: Wirbel um Olympia-Start: Boxerin gewinnt nach 46 Sekunden

Gegnerin gibt auf

Wirbel um Olympia-Start: Boxerin gewinnt nach 46 Sekunden

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    Boxerin Imane Khelif (l) trifft ihre italienische Gegnerin mehrmals auf der Nase.
    Boxerin Imane Khelif (l) trifft ihre italienische Gegnerin mehrmals auf der Nase. Foto: John Locher/AP

    Nach dem Wirbel um ihre Olympia-Zulassung hat die algerische Boxerin Imane Khelif ihr Achtelfinale bei den Sommerspielen nach nur 46 Sekunden gewonnen. Ihre italienische Gegnerin Angela Carini klagte nach wenigen Schlägen über Schmerzen in der Nase und gab auf. Den im Boxen üblichen Handschlag gab es nach dem Duell nicht.

    Khelifs Teilnahme an den Spielen in Paris hatte wegen ihrer Disqualifikation bei der Weltmeisterschaft im Vorjahr für viel Aufsehen gesorgt. Damals hatte die 25-Jährige das Finale wegen erhöhter Werte des männlichen Sexualhormons Testosteron nicht bestreiten dürfen. In Paris darf sie hingegen um Medaillen kämpfen.

    Carinis Trainer Emanuele Renzini sagte in einer ersten Reaktion: «Ich will nicht für das IOC urteilen und ich weiß, dass das Thema schwierig ist, aber dieser Kampf war unfair». Das Internationale Olympische Komitee hatte Khelif für Paris zugelassen.

    Das IOC rechtfertigte seine Entscheidung damit, dass Khelif und eine weitere Sportlerin seit vielen Jahren an den Box-Wettkämpfen teilnehmen dürfen, darunter auch an den Sommerspielen in Tokio. Erst eine «willkürliche Entscheidung ohne ordnungsgemäßes Verfahren» des Box-Verbandes IBA habe zu der aktuellen Aggression gegen die Sportlerin geführt, so das IOC in einer Mitteilung. Das Internationale Olympische Komitee verwies zudem darauf, dass die IBA suspendiert worden ist.

    Nach der Bekanntgabe ihrer Niederlage sank die Italienerin im Ring weinend auf die Knie. Auch Minuten später wurde sie während zahlreicher Interviews immer wieder von ihren Emotionen überwältigt. «Ich bin in den Ring gestiegen, um alles zu geben. Die Person, die vor mir steht, interessiert mich in dem Moment nicht. Die Schmerzen an der Nase waren zu stark. Ich konnte nicht mehr atmen», berichtete Carini.

    Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kritisierte den Start von Khelif. «Man muss in der Lage sein, auf gleicher Augenhöhe zu kämpfen. Von meinem Standpunkt aus war es kein Wettbewerb unter Gleichen», sagte die bei einem Besuch im olympischen Dorf.

    Weitere Boxerin wurde bei WM disqualifiziert

    Die WM vor einem Jahr wurde vom Internationalen Box-Verband IBA organisiert, der vom IOC nicht mehr anerkannt ist. Auch die taiwanesische Boxerin Lin Yu-ting wurde nach dem Gewinn ihrer Bronzemedaille bei der WM nachträglich disqualifiziert, darf aber bei den Olympischen Spielen antreten. Sie boxt am Freitag im Federgewicht gegen die Usbekin Sitori Turdibekowa. Sowohl Yu-ting als auch Khelif waren schon bei den Sommerspielen 2021 in Tokio dabei.

    IOC verteidigt Starterlaubnis

    IOC-Sprecher Mark Adams verteidigte die Zulassung der beiden Boxerinnen. «Es sind Menschen involviert, wir sprechen über das Leben von Menschen. Sie sind in Frauenwettbewerben angetreten, sie haben gegen Frauen gewonnen und sie haben gegen Frauen verloren über die Jahre», sagte Adams.

    Das algerische Olympische Komitee verurteilte die Kritik vieler Boxfans, die vor allem in den sozialen Medien auf Khelif hereinprasselte. «Diese auf Lügen basierenden Diffamierungsversuche sind völlig unfair, insbesondere in einem entscheidenden Moment, in dem sie sich auf die Olympischen Spiele, den Höhepunkt ihrer Karriere, vorbereitet», hieß es in einer Stellungnahme. «Wir stehen alle hinter dir, Imane. Die ganze Nation steht hinter dir und ist stolz auf deine Leistungen.»

    Nach ihrer Aufgabe sinkt die italienische Boxerin Angela Carini (l) zu Boden und weint.
    Nach ihrer Aufgabe sinkt die italienische Boxerin Angela Carini (l) zu Boden und weint. Foto: John Locher/AP
    Boxerin Imane Khelif (r) gewinnt nach 46 Sekunden durch Aufgabe ihrer Gegnerin.
    Boxerin Imane Khelif (r) gewinnt nach 46 Sekunden durch Aufgabe ihrer Gegnerin. Foto: John Locher/AP
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