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Fußballl: Historisches Elfmeterschießen: Preston überwindet Fulham nach 34 Versuchen

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Historisches Elfmeterschießen: Preston überwindet Fulham nach 34 Versuchen

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    Der 34. Elfmeter brachte die Entscheidung beim Pokalspiel zwischen Preston und Fulham.
    Der 34. Elfmeter brachte die Entscheidung beim Pokalspiel zwischen Preston und Fulham. Foto: Richard Sellers/PA Wire, dpa

    Konstanten, so wichtig im Leben. Alle vier Jahre ist Fußball-WM, alle zwei Jahre ist der TÜV fällig und wirklich jedes Jahr finden die Engländer eine Gelegenheit, sich bei einem Elfmeterschießen bis auf die Knochen zu blamieren – zumindest war das lange Zeit so. Gegenwärtig muss aber Letzteres stark angezweifelt werden. Jahrzehntelang kapitulierte auch der kernigste und mutigste Inselkicker vor der Aufgabe, den Ball aus elf Metern im Tor unterzubringen. Es waren goldene Zeiten für die Unterhaltung, die lange vorbei sind.

    Das prominenteste Gegenbeispiel schnürt seit etwas über einem Jahr seine Kickschuhe für den FC Bayern, hört auf den Namen Harry Kane und wartet noch auf seinen ersten Fehlschuss vom Punkt aus, zumindest im Trikot des FCB.

    Dramatische Elfmeter-Duelle: Preston vs. Fulham schreibt Geschichte

    Ein weiteres Beispiel der neu entdeckten englischen Penalty-Love trug sich am Dienstagabend im englischen Preston zu. Im Ligapokalspiel standen sich Preston North End und der FC Fulham gegenüber. Nach Ende der regulären Spielzeit stand es 1:1, eine Verlängerung sieht das Regelwerk des Wettbewerbs nicht vor – also Vorhang auf fürs Elferschießen. Das sollte sich zu einer recht ausführlichen Angelegenheit auswachsen: 34 Elfmeter waren nötig, um einen Sieger zu küren. 16:15 gewann der Zweitligist Preston gegen den Erstligisten aus London, der nun einen Rekord für sich beanspruchen kann: Noch nie waren in einem Ligapokalspiel so viele Strafstöße nötig. Sogar das deutsche Rekordspiel aus dem DFB-Pokal verblasst dagegen: Im Sommer 1995 waren 26 Elfmeter nötig, bis der SV Sandhausen beim 13:12 gegen den VfB Stuttgart als Sieger feststand.

    Insgesamt scheiterten auch nur drei Spieler mit ihren Versuchen vom Punkt aus – darunter waren, mit dem Spanier Jorge Cuenca und dem Belgier Timothy Castagne, jeweils vom FC Fulham zwei erwiesene Nicht-Engländer. Und wie um den einst deutschen Stolz auf seine Torhüter noch weiter zu schmälern, trat Fulham mit dem deutschen Keeper Steven Benda an, der seinen Landsmann Bernd Leno im Tor vertrat. Er parierte gerade mal einen einzigen Elfmeter – eine Quote, bei der sich Toni Schumacher vor Zorn der Schnurrbart in Falten gelegt hätte.

    Ein Sport, bei dem Engländer wohl auch noch mit verbundenen Augen vom Punkt verwandeln – ist das noch der Fußball, in den wir uns einst verliebt haben? Immerhin: Den ehrenwerten Regelhütern der Fifa ist es zu verdanken, dass an dem Modus und Rhythmus der WM bestimmt nie gerüttelt werden wird. Ist doch so, oder?

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