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Fußball-WM 2018: Ronaldo und Messi - zwei Fußballgötter verlassen den Olymp

Fußball-WM 2018

Ronaldo und Messi - zwei Fußballgötter verlassen den Olymp

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    Auch für Argentiniens Superstar Lionel Messi ist die WM in Russland beendet.
    Auch für Argentiniens Superstar Lionel Messi ist die WM in Russland beendet. Foto: Li Ga/xinhua, dpa

    Titelverteidiger Deutschland hat sich von der Weltmeisterschaft verabschiedet, ehe das Turnier richtig begonnen hat. Das klägliche Aus rückt zusehends in den Hintergrund, andere Mannschaften und deren Superstars drängen sich hingegen ins Rampenlicht. Spektakulär hat die entscheidende Phase der WM in Russland begonnen, mit etlichen Toren und dem vermeintlichen Ende der beiden herausragenden Akteure der vergangenen Jahre.

    Die ewigen Konkurrenten um den Titel des Weltfußballers, der Argentinier Lionel Messi und der Portugiese Cristiano Ronaldo, werden als die Unvollendeten in die Geschichtsbücher des Fußballs eingehen. Der Weltmeistertitel wird ihnen in ihrer Schaffenszeit wohl verwehrt bleiben. Ronaldo ist 33 Jahre alt, Messi zählt 31 Lenze. Die WM in vier Jahren, die aus europäischer Sicht an Unattraktivität kaum zu überbieten ist (im Winter, noch dazu in Katar), werden die beiden Ausnahmekönner eher auf der Couch als auf dem Rasen erleben. Die französische Zeitung Liberation schrieb daher: "Wirklich untrennbar. Lionel Messi ist aus der Weltmeisterschaft ausgeschieden. Und Cristiano Ronaldo hat es ihm nur wenige Stunden später nachgemacht. Das war womöglich die letzte Episode ihrer Jahrzehnte langen Rivalität." 

    Mbappé, Neymar, Kane oder Lukaku - Kandidaten gibt es viele

    Das Aus im Achtelfinale kommt dem Ende einer Ära nahe. Die Zeitenwende scheint eingeleitet, die Nachfolger der je fünfmaligen Weltfußballer bringen sich endgültig in Position, auch wenn jene im modernen, äußerst athletischen Fußball mit dem Problem einer überbordenden Kollektivierung zu kämpfen haben. Beeindruckend dabei: der 19-jährige Franzose Kylian Mbappé. Beim aufregenden 4:3-Erfolg gegen Argentinien provozierte er den Strafstoß zur Führung, erzielte später zwei Treffer und ließ Messi im direkten Duell endgültig verblassen. Dem Brasilianer Pelé glückte einst als Teenager bei der WM 1958 ein Doppelpack, Mbappé ist nun der zweite Fußballer, dem dies im Alter unter 20 Jahren gelang.

    Mbappé wuchs in einem Stadtteil von Paris auf und wurde in der Nachwuchsabteilung des AS Monaco ausgebildet. Vor einem Jahr wechselte er zu Paris St. Germain, wo er mit dem Brasilianer Neymar und Edinson Cavani eines der weltweit besten Angriffstrios im Vereinsfußball bildet.  Neymar und Cavani gelten ebenso als Superstars der laufenden WM, am treffsichersten erwies sich bisher der Engländer Harry Kane mit seinen fünf Toren. Auch er zählt zusehends zum Kreis der weltbesten Kicker. Nicht zu unterschätzen die aufstrebenden Belgier, denen inzwischen der Titel zugetraut werden darf. Kevin de Bruyne, 27, oder Torjäger Romelu Lukaku, 25, haben sich einen gehobenen Status erarbeitet.

    Cristiano Ronaldo am Boden. Der Weltfußballer ist fortan Zuschauer bei der WM in Russland.
    Cristiano Ronaldo am Boden. Der Weltfußballer ist fortan Zuschauer bei der WM in Russland. Foto:  Chen Cheng/xinhua, dpa

    Messi und Ronaldo werden weiterhin Fußball spielen, soviel steht fest. In ihren Nationalteams würde ein Rücktritt allerdings nicht mehr gänzlich verwundern. Im vergangenen Jahrzehnt prägten die Superstars den Fußball. Sie lieferten sich auf dem Rasen Duelle mit dem FC Barcelona und Real Madrid, sie stellten sich das Bein, wenn sie den Thron des Weltfußballers besteigen wollten.

    Tore am Fließband und Steuerhinterziehung

    Wobei sie in ihrer Außendarstellung kaum unterschiedlicher sein könnten. Messi tritt auf und abseits des Platzes zurückhaltend auf, auch wenn diesem Habitus zuletzt seine auffälligen Tattoos und eine Frisur mit rasierten Schläfen äußerlich entgegenstanden. Ronaldos Mimik und Gesten auf dem Platz, sein breitbeiniger Anlauf vor einem Freistoß - auf Beobachter wirkt dieses Gockelgehabe mitunter wie eine Provokation, manch einer stört sich zudem an der ausufernden Vermarktung des "CR7". In einigen Punkten handelten sie unisono: Sie schossen Tore am Fließband und legten beim Steuernzahlen ein laxes Verhalten an den Tag.

    Die beiden Fußballgötter haben nun den Olymp verlassen, ganz menschlich sind sie mit ihren Nationalmannschaften ausgeschieden. Die russische Fachzeitung Sport Express äußerte sich geradezu erleichtert, dass die beiden Ikonen des Weltfußballs nun durch andere Stars abgelöst werden. "Vergessen Sie Cristiano und Leo. Ihre Ära geht zu Ende. Und es ist symbolisch, dass beide an dem Tag aus dem großen Turnier fliegen, an dem das erste Halbjahr (2018) zu Ende geht. Das zweite beginnt ohne Messi und Ronaldo, aber es wird immer noch viele tolle Fußballer geben, von denen jeder in der Lage ist, ihr Lieblingsspieler zu werden."

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