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Fußball-WM 2018: DFB-Trainer befeuern den Konkurrenzkampf

Fußball-WM 2018

DFB-Trainer befeuern den Konkurrenzkampf

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    Bundestrainer Joachim Löw (Mitte) bereitet das DFB-Team auf die Begegnung mit Südkorea vor.
    Bundestrainer Joachim Löw (Mitte) bereitet das DFB-Team auf die Begegnung mit Südkorea vor. Foto: Li Ming/xinhua, dpa

    Das ist "Die Mannschaft"

    Bilanz: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft strebt am Mittwoch im 945. Länderspiel den 551. Sieg an, um das WM-Achtelfinale perfekt zu machen. Bislang stehen 550 Siege, 191 Unentschieden und 203 Niederlagen zu Buche. Das Torverhältnis lautet 2120:1107.

    WM-Bilanz: Das 109. WM-Spiel der DFB-Auswahl könnte im Falle einer Niederlage den ersten deutschen Vorrunden-K.o. bei einer Weltmeisterschaft zur Folge haben. 67 Siege verbuchte das DFB-Team bisher. Dazu gab es 20 Remis und 21 Niederlagen. 

    Bundestrainer: Für Joachim Löw ist es das 165. Spiel als Bundestrainer. Unter der Regie des 58-Jährigen gelangen 108 Siege. Dazu gab es 30 Unentschieden. 26 Partien gingen verloren. Löw sitzt zugleich beim 101. Pflichtspiel als Chefcoach auf der Bank. Bisher gelangen 79 Siege. Dagegen stehen elf Remis und zehn Niederlagen.

    Kader: Weltmeister Thomas Müller vom FC Bayern München ist mit 93 Einsätzen der erfahrenste Akteur im deutschen WM-Kader. Zwei Spiele weniger hat Mesut Özil vom FC Arsenal. Es folgen Toni Kroos von Real Madrid (85), Bayern-Torwart Manuel Neuer (78) sowie Mario Gomez (VfB Stuttgart) mit 77 Länderspielen.

    Torjäger: Thomas Müller hat bei der WM noch nicht getroffen. Mit 38 Toren ist er jedoch der erfolgreichste Schütze im deutschen 23-Mann-Aufgebot. Auf Platz zwei folgt Mario Gomez mit 31 Treffern. Müller ist mit zehn Toren zugleich der erfolgreichste WM-Torjäger. In Russland haben bislang nur Toni Kroos und Marco Reus getroffen.

    Als sich deutsche Mannschaften im Ausland noch als Panzer bezeichnen lassen mussten, die ihre Gegner schlicht niederwalzten, wäre eine Partie wie die heutige eine Aufgabe gewesen, der man sich nur allzu gerne angenommen hätte. Bei Temperaturen um die 30 Grad stampfend den quirligen Gegenspielern hinterherhecheln, mit Glück das eigene Tor verteidigen und vorne hätte schon mal gegen Ende des Spiels eine Ecke irgendeinen Deutschen siegbringend am Kopf getroffen. Nicht schön, aber erfolgreich. Danach hätte sich das Team als Turniermannschaft feiern lassen, das Bild bemüht, wonach ein gutes Pferd nur so hoch springt, wie es denn unbedingt müsse. Diese Zeiten sind dankenswerter Weise vorbei.

    Die Mannschaft von 2018 ist geübt darin, sich ästhetisch wertvoll ihrer Gegner zu entledigen. Gegen Schweden paarte sie diese Fähigkeit mit dem Geist vergangener Generationen. Ein Hauch Hans-Peter Briegel schwebte über dem Siegtor von Toni Kroos. Weitaus gefühlvoller zwar, als es die altvorderen deutschen Fußballkämpfer zu leisten imstande gewesen wären, aber eben doch eine Standardsituation. Im entscheidenden Spiel am Mittwoch gegen Südkorea in Kasan (16 Uhr/ZDF) dürfte der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw neben ihrer spielerischen Klasse auch die bisherige Willensschulung abgefragt werden. „Sie haben gute Konterspieler. Das ist das Spiel, das sie lieben. Sie laufen früher an als die Schweden und haben schnelle Spieler “, hat Löw als Stärken der Asiaten ausgemacht.

    Co-Trainer Sorg setzt auf "geistige Frische"

    Zu den Qualitäten der deutschen Mannschaft gehört es aber nun mal eher, den Gegner vor schwierig zu lösende Aufgaben zu stellen. Sich selbst Schwierigkeiten zu entledigen, fällt dem Team hingegen weniger leicht. Gegen Mexiko fand es so gar keine Lösung und gegen Schweden schafften sich die Spieler erst selbst ein Problem, um es mit der letzten Idee des Spiels zu beseitigen. "Aber gegen Schweden haben wir die Konter schon besser unterbunden. Das muss der Maßstab sein", so der Bundestrainer.

    Die Temperaturen in Kasan lassen den Schluss zu, dass es ohne absolute körperliche Fitness schwer werden wird, den notwendigen Sieg für den Achtelfinal-Einzug zu erringen.  "Die Physis wird eine wichtige Komponente", so der Bundestrainer. Allerdings hätte sein Team auch schon gezeigt, dass es beständig das Tempo hochhalten kann. Mindestens genauso wichtig wie die körperliche Fitness ist, „dass wir die Jungs geistig frisch bekommen“, meint Co-Trainer Marcus Sorg. 

    Ein Sieg, wie der gegen Schweden, kann einer Mannschaft einen Schub versetzen, der sie durch das weitere Turnier treibt. Er muss aber auch verarbeitet werden. Wenn Last abfällt und wenig später wieder Spannung aufgebaut werden soll, sind die Trainer gefragt. Als Mittel zum Zweck dient ein Konkurrenzkampf im Team, den es so schon lange nicht mehr gegeben hat. Begünstigt durch eine Sperre (Jérôme Boateng), eine Verletzung (Sebastian Rudy) und einige formschwache Spieler (unter anderem Thomas Müller, Sami Khedira, Julian Draxler) wittern beinahe alle Akteure die Möglichkeit, zum Einsatz zu kommen.

    Mats Hummels wird wieder in die Mannschaft rücken. Aber wer verteidigt neben ihm? Niklas Süle könnte für Antonio Rüdiger in die Elf rutschen, schließlich hat er in München schon oft und gut mit Hummels das Zentrum gegenüber gegnerischen Angriffen versiegelt. Vollkommen offen scheint das Rennen um den Platz neben Toni Kroos im Mittelfeld. Ilkay Gündogan konnte nicht vollkommen überzeugen, gleiches gilt für Khediras Auftritt im ersten Spiel. Das eröffnet Leon Goretzka die Möglichkeit auf einen Startplatz. Und in der Offensive herrscht sowieso ein Überangebot. Marco Reus und Timo Werner sind gesetzt. Die restlichen beiden Plätze machen Julian Brandt, Mesut Özil, Thomas Müller und Mario Gomez unter sich aus. Mit Müller hat Löw nach dem vergangenen Spiel intensiv geredet und ihm anhand von Videosequenzen gezeigt, wie er zum Erfolg kommen kann. "Thomas schaut auch nach ein, zwei schlechten Spielen positiv nach vorne", streicht er eine Qualität des Bayern heraus.

    Auf eine Stammelf legt der Trainerstab keinen gesteigerten Wert

    Eine Stammelf hat sich bisher noch nicht herauskristallisiert. Darauf aber legt der Trainerstab auch keinen gesteigerten Wert. Wichtiger sei "der Glaube an die eigene Stärke. Daran arbeiten wir“, so Sorg, Das wiederum eint das Team von heute mit dem Team von einst. Nur die Stärken haben sich gewandelt.

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