Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Fußball
Icon Pfeil nach unten

Wettskandal: Ulm verspricht konsequentes Handeln

Fußball

Wettskandal: Ulm verspricht konsequentes Handeln

    • |
    Wettskandal: Ulm verspricht konsequentes Handeln
    Wettskandal: Ulm verspricht konsequentes Handeln Foto: DPA

    Denn kaum hatten die "Spatzen" das Spiel der Fußball-Regionalliga Süd beim Karlsruher SC II mit 3:4 (0:4) verloren, mussten sie sich schon wieder Fragen zum Wettskandal stellen. "Wir stehen hundertprozentig zu unseren Jungs", sagte Trainer Ralf Becker. "Wenn sich aber eine Verwicklung von Spielern bestätigen sollte, werden wir konsequent handeln." Auch SSV-Präsident René Mick versicherte: "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun und so gründlich wie nötig mithelfen, diese unglaublichen Vorwürfe aufzuklären."

    Der frühere Bundesligist soll laut "Der Spiegel" tiefer in die Affäre verwickelt sein als zunächst vermutet. Nach Informationen des Hamburger Nachrichtenmagazins stehen vier Spiele der Schwaben aus der Endphase der vergangenen Saison unter Manipulationsverdacht. Doch SSV-Vizepräsident Mario Meuler sagte dem Magazin: "Wir gehen davon aus, dass niemand mit dieser Sache etwas zu tun hat." Torhüter Holger Betz beteuerte gegenüber "Sonntag Aktuell": "Ich habe ein reines Gewissen." Ex-Trainer Markus Gisdol, jetzt für die zweite Mannschaft von 1899 Hoffenheim verantwortlich, sagte über seine verdächtigten ehemaligen Schützlinge: "Ich kann mir das nicht vorstellen. Sollte das zutreffen, plädiere ich für eine lebenslange Sperre."

    Eigentlich sah es für die Schwaben schon nach Entwarnung aus. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zwar zuvor berichtet, zu den angeblich manipulierten Partien gehöre auch das Vorbereitungsspiel der Ulmer am 14. Juli gegen Fenerbahce Istanbul, das der türkische Spitzenclub 5:0 gewonnen hatte. Nachdem jedoch in einer Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft und Polizei Bochum keine Rede von einem Freundschaftsspiel gewesen war, hatten sich die SSV-Verantwortlichen erst einmal erleichtert gezeigt. "Jetzt sollte man davon ausgehen können, dass nichts dran ist an der Sache", sagte Meuler der "Südwest Presse".

    Dann kam die "Spiegel"-Meldung: Die Ulmer Akteure schienen im Spiel gegen den KSC II von den Vorwürfen regelrecht gelähmt. Zur Halbzeit lagen sie schon 0:4 zurück. Es schien, als ob sich die Mannschaft wegen der Verdächtigungen nicht mehr auf das Spiel konzentrieren könne. Nach engagiertem zweiten Durchgang kam Ulm wenigstens noch auf 3:4 heran. Eine negative Rückwirkung der Wettaffäre auf das Sportliche könne er also ausschließen, glaubt Coach Becker.

    Alle Ulmer Spieler unterzeichneten ein Schriftstück, in dem sie versicherten, nichts mit Spielmanipulationen zu tun zu haben. "Sollte sich später etwas anderes ergeben, folgt die sofortige Kündigung", betonte Meuler. Geschäftsführer Markus Lösch erklärte: "Wir hätten keinen spielen lassen, wenn er nicht unterschrieben hätte."

    Der Rechtsanwalt des Traditionsvereins hat Akteneinsicht gefordert. Man habe aber noch keine Rückmeldung vonseiten des Juristen erhalten, sagte Lösch. "Wir wissen bisher genauso viel, wie in der Zeitung steht. Wir müssen abwarten, bis die Fakten auf dem Tisch liegen."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden