Trotz der schweren Knieverletzung von Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen glaubt Lothar Matthäus vorerst nicht an ein DFB-Comeback von Manuel Neuer. Der deutsche Ex-Profi und Sky-Experte findet, dass der Schlussmann des FC Barcelona nach seinem Patellasehnenriss noch genug Zeit habe, um rechtzeitig zur WM-Saison 2025/26 fit zu werden. Für Bundestrainer Julian Nagelsmann bestehe deshalb keine Notwendigkeit, den erst im Sommer aus der Fußball-Nationalmannschaft zurückgetretenen Neuer zum Umdenken zu drängen.
«Julian Nagelsmann hat keinen Druck. Und ter Stegen hat auch keinen Druck», sagte Rekordnationalspieler Matthäus. Er riet dem Torwart, sich «in Ruhe» einen Zeitpunkt zu setzen, wann er wieder fit sein wolle. «Und das ist für ter Stegen die nächste Saison.» Dann habe der 32-Jährige immer noch viel Zeit bis zur Weltmeisterschaft 2026 in Nord- und Mittelamerika, bei der er als Stammtorhüter vorgesehen ist.
Ter Stegen hatten sich am vorigen Sonntag im Liga-Spiel in Villarreal die Patellasehne des rechten Knies gerissen. Er wurde operiert und fällt mehrere Monate aus.
Matthäus würde Neuer trotzdem «bei Laune halten»
Der 63-jährige Matthäus rechnete vor: «Wenn er zur nächsten Saison wieder zurück und wieder die Nummer eins in Barcelona ist, dann hat er noch ein Jahr, zehn bis zwölf Länderspiele, er kennt die Mannschaft, er kennt die Abläufe. Dieses Jahr sollte ter Stegen reichen. Deshalb ist Manuer Neuer zum heutigen Zeitpunkt für mich nicht unbedingt das Thema.»
Ganz ausschließen wollte der Welt- und Europameister eine Rückkehr des FC-Bayern-Torwarts in die deutsche A-Auswahl aber nicht. «Ich würde Manuel Neuer trotzdem weiterhin beobachten und bei Laune halten», riet Matthäus den DFB-Verantwortlichen.
Chance für Nübel, Baumann, Leno und Trapp
Ohne ter Stegen und Neuer plädiert der Ex-Profi dafür, die Länderspiele in dieser Saison auf Alexander Nübel (VfB Stuttgart) und Oliver Baumann (1899 Hoffenheim) aufzuteilen, eventuell auch Bernd Leno (FC Fulham) oder Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt) zu testen. Aber nur für den Fall, dass diese Torhüter nicht überzeugen und sich bei ter Stegen größere Probleme in der Reha abzeichnen, dann könne Neuer im Notfall einspringen.
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