Im Streit um einen Werbevertrag mit der Rüstungsfirma Rheinmetall wünscht sich Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ein Meinungsbild aller BVB-Mitglieder. Bei der Hauptversammlung der Aktionäre am Montag in der Westfalenhalle lobte Watzke die nach seiner Wahrnehmung würdige Diskussion um das Thema am Vortag bei der Versammlung der Vereinsmitglieder.
Die anwesenden Mitglieder hatten sich mehrheitlich gegen den Deal mit Rheinmetall ausgesprochen. Watzke bezeichnete das Votum als Fingerzeig, und er akzeptiere diese demokratische Entscheidung natürlich. Der Geschäftsführer rechnete bei seiner letzten Hauptversammlung aber vor, dass bei der Mitgliederversammlung nur 0,25 Prozent der 215.000 Mitglieder gegen die Partnerschaft mit Rheinmetall gestimmt hätten. Bindend für die BVB-Geschäftsführung ist das Votum der Mitglieder nicht.
Starkes Rheinmetall-Wachstum dank Rüstungsboom
«Ich würde mir wünschen, dass wir das mal in Gänze erfahren, wie die Mitglieder darüber denken. Da brauchen wir eine valide Aussage», sagte Watzke, der in diesem Jahr aus der Geschäftsführung ausscheidet.
Die Partnerschaft von Borussia Dortmund und Rheinmetall umfasst die Nutzung reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte sowie Event- und Hospitality-Angebote im Stadion und auf dem Vereinsgelände. Nach Bekanntgabe des Deals hatte es Kritik von Pazifisten, Menschenrechtsorganisationen und auch Teilen der Fans gegeben.
Rheinmetall ist Deutschlands größter Rüstungskonzern, der vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und des allgemeinen Rüstungsbooms ein starkes Wachstum verzeichnet.
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