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Triple-Jäger wollen Bremer "Genugtuung" vermeiden

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Triple-Jäger wollen Bremer "Genugtuung" vermeiden

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    Triple-Jäger wollen Bremer «Genugtuung» vermeiden
    Triple-Jäger wollen Bremer «Genugtuung» vermeiden Foto: DPA

    Der Konter aus München ließ nicht lange auf sich warten. "Das schönste, was es gibt, ist in seinem ersten Jahr DFB-Pokalsieger gegen Bremen zu werden", meinte Bayerns Saison-Aufsteiger Thomas Müller mit einem Augenzwinkern.

    Dass ein paar Sprüche vor dem stimmungsvollen Finale geklopft werden, gehört dazu - Nationalverteidiger Philipp Lahm erwartet zudem eine besonders motivierte Bremer Mannschaft. "Wenn die uns schlagen, wäre es für sie eine Genugtuung, weil sie dann eine Mannschaft geschlagen haben, die deutscher Meister geworden ist und international geglänzt hat", sagte Lahm in München. Das aber wird nicht passieren, wenn es nach Lahm geht. "Ich hoffe, dass wir in zehn Tagen wieder auf dem Rathausbalkon stehen können - mit einer Schale und zwei Pokalen."

    Auf dem Weg zum historischen Triple soll erst der DFB-Pokal her und mit dem Schwung dann die Champions League gewonnen werden. Doch das Königsklassen-Endspiel soll keine Rolle spielen. "Es war ein langer Weg mit schwierigen Spielen in das Pokalfinale und dann spielt man das nicht für nichts", betonte Halbfinal-Matchwinner Arjen Robben vor der Partie gegen einen "schönen Gegner".

    Frings verwies bei der Verteilung der Favoritenrolle auf die Millionen-Transfers der Münchner, gegen die alle Teams immer besonders heiß sind. "Man muss ja sehen, was Bayern zuletzt investiert hat." Der Werder-Antreiber mit Münchener Vergangenheit spricht mit großem Respekt von den Bayern, hat aber wie auch Nationaltorwart Tim Wiese offensichtlich Spaß an kleinen Sticheleien - wie auch Müller. "Das gehört einfach dazu."

    München nimmt den Favoriten-Status an, Bremen fühlt sich in der Außenseiterrolle wohl. "Von uns redet keiner", sagte Frings und schob genüsslich nach: "Das ist auch gut so. Umso mehr sind wir heiß auf dieses Spiel." Und dann erinnerte er an alte Zeiten, als noch Willi Lemke mit klassenkämpferischen Parolen den Nord-Süd-Konflikt anheizte und Uli Hoeneß zurückschoss. "Alle reden nur von Bayern, uns hat keiner auf dem Plan. Das war 1999 auch so, da war es auch nur ein Frage des Ergebnisses, wie hoch wie verlieren."

    Werder aber gewann das Pokal-Finale vor elf Jahren im Elfmeterschießen. Es war der erste Titel unter Trainer Thomas Schaaf. Damals war der Münchner Triple-Traum nach dem tränenreichen Champions-League-Finale von Barcelona gerade geplatzt. Diesmal wollen sie einen Schub für das Endspiel in Madrid. "Aber wir tun gut daran Step by Step zu denken und Step eins ist das DFB-Pokalfinale und das wird schwer genug", sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

    "Bayern ist momentan die beste Mannschaft", sagte Werder-Keeper Wiese, um gleich nachzuschieben: "Aber wenn du vor der Saison 65 Millionen investierst, dann ist das auch kein Wunder." Die unterschiedlichen wirtschaftlichen Voraussetzungen scheinen auch für den Bremer Tormann eine zusätzliche Motivation zu sein: "Wenn wir gewinnen, ist es umso schöner."

    Natürlich sind die Bremer längst keine armen Schlucker mehr - weder die Spieler noch der Verein. Immerhin erwirtschaftete die Werder Bremen GmbH & Co KG aA im abgelaufenen Geschäftsjahr stattliche 120,7 Millionen Euro. Und sportlich haben sich die Bremer in den vergangenen Jahren als Nummer zwei hinter den Bayern etabliert, die zuletzt einen Umsatz von 268,7 Millionen Euro aufwiesen.

    Nach der Krise im Winter hat der Pokalsieger des Vorjahres den Sprung in die Champions-League-Qualifikation noch geschafft. Vor allem diese Aufholjagd hat auch den Bayern imponiert. "Die haben im Saisonendspurt zu ihrer alten Stärke gefunden", lobte Bayern- Sportdirektor Christian Nerlinger. Und für Lahm ist es gar das Duell der "im Moment besten deutschen Mannschaften".

    Spätestens mit dem Anpfiff im Berliner Olympiastadion wird das verbale Vorgeplänkel ein Ende haben. Bayern will den nächsten Schritt zum Triple machen, Bremen seinen Saison-Titel holen. "Werder ist in einer sehr, sehr guten Form", sagte Bayern-Stürmer Ivica Olic. "Das wird nicht einfach."

    Der kroatische Stürmer, der vergangene Saison noch bei Werders Nordrivalen Hamburger SV spielte, hat mit den Bremern noch eine Rechnung offen und daher eine ganz eigene Motivation im Berliner Finale: "Letztes Jahr bin ich im Halbfinale gegen Bremen rausgeflogen. Jetzt habe ich die Chance, dass ich gewinne", sagte der Angreifer. Olic wartet jedoch noch auf sein erstes Pokaltor in dieser Saison. Eine ganz besondere Geschichte verbindet den Kroaten zudem mit Wiese, der ihn ein Jahr zuvor mit einem "Karate-Tritt" verletzt hatte.

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